Volk von Goliath

US-Archäologen entdecken Friedhof der Philister

Wissenschaft
10.07.2016 13:41

Am Rande der heutigen israelischen Küstenstadt Aschkelon haben US-Archäologen eigenen Angaben zufolge erstmals einen großen Friedhof in den Überresten einer Philister-Stadt entdeckt. Sie gehen laut Angaben der Forscher bis ins zehnte Jahrhundert vor Christi Geburt zurück und sollen helfen, viele Fragen über die Philister, die die Geschichte als Erzfeinde der Israeliten kennt, zu beantworten.

Seit 1985 haben Archäologen in der Nähe von Aschkelon nach Überresten von Siedlungen der Philister gegraben. Dabei entdeckten sie unter anderem mehrere Tempel und ein Stadttor. Im Jahr 2013 stießen sie dabei auf den Friedhof, wie erst jetzt bekannt wurde. Bisherige mutmaßliche Friedhöfe von Philistern hätten nicht neben einer der großen Philister-Städte gelegen, "das ist der erste, bei dem wir uns sicher sind", sagt der Leiter der Ausgrabung, Daniel Master. Nicht weniger als 145 Skelette haben die Wissenschaftler ausgegraben. Anhand der Knochen sollen nun unter anderem Alter und Geschlecht feststellt und die Todesursachen erforscht werden.

Herkunft der Philister gibt Rätsel auf
Die Philister werden in der Bibel als Erzfeinde der Israeliten beschrieben. Sie siedelten sich im zwölften Jahrhundert vor Christi Geburt in der Region südlich des heutigen Tel Avivs an. Woher sie kamen, ist allerdings unklar. Eine These lautet, sie stammten aus Zypern und sprachen eine Form des Griechischen. Die bekannteste Geschichte aus der Bibel ist der ungleiche Kampf zwischen David und Goliath, der Philister gewesen sein soll.

"Es ist wirklich ein außergewöhnlicher Fund", ist auch Seymour Gitin, ehemaliger Leiter des Albright-Institutes für Archäologische Forschung in Jerusalem und Experte für die Philister überzeugt. "Das ist eine wundervolle Möglichkeit, um die DNA zu überprüfen und sie mit Knochen von kanaanitischen und israelitischen Friedhöfen sowie solchen aus der griechischen Welt zu vergleichen", so der Forscher.

Gräber mittlerweile wieder geschlossen
Die Ausgrabungen sind mittlerweile beendet und die Gräber wieder geschlossen worden. Stücke von Aschkelon, wie Krüge, Schalen und Schmuck, zeigt ab sofort das Rockefeller-Archäologie-Museum in Ost-Jerusalem. Knochen werden allerdings keine zu sehen sein.

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