Experte bestätigt:

Tutanchamuns Totenmaske wurde mit Kleber repariert

Wissenschaft
26.01.2015 08:21
Im Ägyptischen Museum in Kairo ist ein peinliches Missgeschick passiert: Reinigungskräften fiel beim Putzen die weltberühmte Totenmaske des Pharaos Tutanchamun hinunter, wobei der hellblaue Spitzbart abgebrochen ist. Doch anstatt die Reparatur Profis zu überlassen, ist der Bart in Eigenregie wieder angeklebt worden - mit einem Kleber für Heimwerker.

Noch am Freitag dementierte der Museumsdirektor, dass der "Maske Derartiges passiert sei", doch am Wochenende hat ein deutscher Experte bestätigt, dass der Bart der berühmten Totenmaske des Pharaos tatsächlich beim Reinigen abgebrochen und wieder angeklebt worden sei. Der auf Metall spezialisierte Konservator Christian Eckmann habe die Maske in Kairo untersucht und die Schäden bestätigt, berichtete die ägyptische Staatszeitung "Al-Ahram". Eckmann war vom ägyptischen Antikenministerium mit der Aufgabe betraut worden, nachdem Medien vergangene Woche über die Beschädigung der Maske berichtet hatten.

Den Berichten zufolge war beim Säubern der Tutanchamun-Maske im Ägyptischen Museum in Kairo der Bart abgebrochen und anschließend mit Epoxidharz wieder angeklebt worden (kleines Bild). Ein Restaurator im Museum, der anonym bleiben wollte, hatte dies dem Onlinedienst von "Al-Ahram" bestätigt, doch Antikenminister Mamdouh Eldamaty hatte die Berichte anfangs dementiert. Auf aktuellen Fotos ist zu sehen, dass zwischen zwischen dem Kinn und dem Bart der Maske eine gelbliche Masse schimmert.

Experte: Keine Gefahr für die Maske
Für die Maske bestehe keine Gefahr, sagte nun Eckmann nach Angaben von "Al-Ahram" auf einer am 24. Jänner im Museum abgehaltenen Pressekonferenz. "Die Eingriffe lassen sich beheben." Der Zwischenfall habe sich bereits im vergangenen Jahr ereignet.

Laut Eckmann ist es "normal", dass der Bart im Laufe der Zeit lose werden könne. Zuletzt sei der Bart 1941 beim Restaurieren der Maske fixiert worden. Als der Bart nun erneut geklebt wurde, sei ein in der Fachwelt umstrittenes Epoxidharz als Kleber verwendet worden. "Der Leim wurde zwar unsachgemäß aufgetragen", sagte Eckmann, "aber der Schaden kann rückgängig gemacht werden". Der Deutsche ist nach Angaben von "Al-Ahram" nun mit der Reparatur der Maske betraut.

Kleber tropfte auf Gesicht des Pharaos
Bei der Reparatur soll noch dazu äußerst schlampig vorgegangen worden sein. Der Kleber aus Epoxidharz sei auf das Gesicht des Pharaos getropft und mit Spachteln wieder entfernt worden. Dabei sollen mehrere Kratzer entstanden sein. "Die Maske hätte ins Konservierungslabor gebracht werden sollen", kritisierte jener Konservator, der die Geschichte aufgedeckt hatte.

Pharao Tutanchamun regierte von 1332 bis 1323 vor Christus. Er wurde vermutlich nur 20 Jahre alt. Sein Grab wurde 1922 im Tal der Könige vom britischen Ägyptologen Howard Carter entdeckt. Die 1922 vom britischen Archäologen Howard Carter im Tal der Könige bei Luxor entdeckte Totenmaske gilt als Glanzstück der Sammlung des Museums.

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