Fund nahe Zuckerhut

“Superbakterium” im Olympia-Segelrevier entdeckt

Wissenschaft
19.12.2014 08:55
In der Nähe des olympischen Segelreviers am Zuckerhut haben Biologen in Wasserproben Antibiotika-resistente Bakterien gefunden. Laut ihren Angaben handelt es sich um ein "Superbakterium", das "KPC-Enzyme" produziert, die verschiedene Antibiotika unwirksam machen. Solche Enzyme seien normalerweise eher in Krankenhäusern anzutreffen, teilte das Oswaldo-Cruz-Institut mit.

Die Wasserproben wurden aus dem Rio Carioca entnommen, der am Strand von Flamengo in die Guanabara-Bucht mündet, wo 2016 die olympischen Segelwettbewerbe ausgetragen werden. Die Bucht gerät immer wieder wegen der starken Verschmutzung in die Schlagzeilen. Der Großteil der Abwässer der Millionenmetropole Rio wird in die Bucht geleitet, weshalb das Wasser am Strand von Flamengo als besonders verschmutzt gilt.

Es bestehe das Risiko, sich beim Baden Krankheiten zuzuziehen, die dann möglicherweise nur mit stärkeren Antibiotika behandelt werden könnten, warnten die Forscher. Zwar seien bislang keine Vorfälle in den untersuchten Gegenden registriert worden. "Dennoch haben wir die Untersuchungsergebnisse den zuständigen Behörden weitergeleitet, die entsprechende Maßnahmen abwägen können", sagte die Mikrobiologin Ana Paula D'Alincourt Carvalho Assef.

Segel-Weltverband zeigt sich besorgt
Der Segel-Weltverband ISAF teilte mit, man sei "sehr besorgt wegen der Verschmutzungen". Fast 70 Prozent der Abwässer der Zwölf-Millionen-Metropole landen unbehandelt in der Guanabara-Bucht, die von einem führenden Biologen als "Toilette Rios" beschrieben wurde. Bei einer olympischen Testregatta im August stießen Segler unter anderem auf treibende Hunde- und Katzenkadaver.

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