Hauptsache anders

Studie: Unter Glattrasierten ist der Bärtige König

Wissenschaft
16.04.2014 13:28
In einer Gruppe von glattrasierten Männern hat ein Bärtiger bei Frauen die besten Chancen - sein Alleinstellungsmerkmal macht ihn einer Studie zufolge besonders attraktiv. Umgekehrt wird in einer Gruppe von Bärtigen ein glattrasierten Mann besonders anziehend empfunden, wie australische Forscher herausgefunden haben.

Ein Team um Barnaby Dixson von der Universität von New South Wales legte Frauen in einem Versuch Fotos von glattrasierten und bärtigen Männern vor. Wurde ein Bärtiger neben einer Reihe von Glattrasierten gezeigt, wurde er von den Frauen besonders häufig als attraktiv ausgewählt - und umgekehrt. "In einigen Fällen kann Seltenheit beim Körperschmuck von Vorteil sein", schlussfolgern die Forscher in der Studie, die im britischen Fachmagazin "Biology Letters" veröffentlicht wurde. Das Forschungsergebnis bringe neue Erkenntnisse zur Theorie der sexuellen Selektion und könnte auch helfen zu erklären, warum sich Moden ändern, heißt es.

Der Theorie der sexuellen Selektion zufolge suchen sich Weibchen im Tierreich Männchen mit bestimmten attraktiven Merkmalen aus - bei einem Papagei etwa besonders prächtige Federn. Im Laufe der Evolution müssten sich daher Tiere mit solchen Merkmalen innerhalb einer Art durchsetzen, weil sie sich leichter fortpflanzen können, und Tiere ohne diese Merkmale aussterben. Tatsächlich bleibt aber über Generationen hinweg innerhalb einer Art eine breite Variation bestehen.

"Negative frequenzabhängige Selektion"
Forscher vermuten, dass Tiere, die innerhalb einer Art verdrängt werden, genau dadurch überleben können - die Männchen haben dann mit ihrem Aussehen eine Art Seltenheitswert und gewinnen dadurch für die Weibchen an Attraktivität. Die Wissenschaft spricht in diesem Fall von einer negativen frequenzabhängigen Selektion.

Beim Menschen könnte es sich ganz ähnlich verhalten. Wissenschaftler vermuten, dass beispielsweise die Verbreitung der Haarfarben in Europa auf einer solchen Selektion anhand von Seltenem basiert und dass Männer umso mehr auf Frauen mit braunen Haaren stehen, je weniger es von ihnen gibt. Eine Studie zeigte zudem, dass Männer eine Vorliebe für Frauen mit Gesichtszügen haben, die ihnen eher unbekannt sind und damit exotisch auf sie wirken.

Aus der Reihe zu tanzen kann von Vorteil sein
Die Studie zeigt nun erneut, dass es von Vorteil sein kann, mit seinem Aussehen aus der Reihe zu tanzen. Zudem glauben die australischen Forscher teilweise erklären zu können, warum sich Moden etwa beim Tragen von Bärten ändern: Ein neuer Bartschnitt macht die wenigen Männer, die ihn tragen, attraktiv - bis zu viele Geschlechtsgenossen sich dieser Mode anschließen. Dann wird wieder neu rasiert...

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