Zweifel ausgeräumt

Studie: Kaffee erhöht Schlaganfallrisiko nicht

Wissenschaft
25.03.2014 14:55
Mit einer groß angelegten Studie haben Forscher aus den USA und Singapur jetzt letzte Zweifel ausgeräumt: Der Kaffeekonsum erhöht das Schlaganfallrisiko nicht - im Gegenteil: Wer durchschnittlich 3,5 Tassen täglich trinkt, hat ein um 20 Prozent geringeres Risiko als Menschen, die gar keinen Kaffee trinken, so die Wissenschaftler.

Forscher der Universitäten Harvard und Singapur fanden bei drei bis fünf Tassen täglich das geringste Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und andere Herzleiden, wie sie in der Fachzeitschrift "Circulation" berichteten. Aber auch Menschen, die bis zu sieben Tassen Kaffee täglich tranken, litten im Durchschnitt weniger an diesen Problemen als jene, die gar keinen Kaffee tranken.

Daten von 36 Studien ausgewertet
Ein höheres Schlaganfallrisiko im Vergleich zu Kaffee-Abstinenten scheine man erst ab ungefähr neun bis zehn Tassen täglich zu haben, schrieben die Forscher um den Harvard-Epidemiologen Frank B. Hu. Sein Team hatte die Fachliteratur auf hochwertige Studien durchforstet. Insgesamt werteten sie Daten von 1,3 Millionen Teilnehmern aus 36 Studien aus, von denen 48.000 eine Herzerkrankung hatten und 12.000 einen Schlaganfall erlitten.

"Kaffee ist - mit Maß genossen - kein Risikofaktor für den Schlaganfall. Wir raten den Menschen, lieber auf den Blutdruck zu achten, sich zu bewegen und nicht zu rauchen", kommentierte Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie die Resultate in einer Mitteilung.

Gekochter Kaffee erhöht Blutfettwerte
Allerdings komplizierten sich die Vergleiche dadurch, dass Kaffee heute anders zubereitet wird als früher, gaben die Studienautoren zu bedenken. Früher wurde das Pulver zumeist gekocht, heute wird es eher gefiltert. Gekochter Kaffee erhöht nachweislich die Blutfettwerte, Filterkaffee nicht. Womöglich werde Kaffee somit heute einfach "gesünder" zubereitet. Ihre Studienergebnisse wären dann nicht auf französischen oder türkischen Kaffee zu übertragen, erläuterten die Forscher.

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