Forscher alarmiert

Steht Mega-Vulkan in Chile kurz vor Ausbruch?

Wissenschaft
07.12.2014 07:00
Die Laguna del Maule in den chilenischen Anden sieht ganz und gar nicht bedrohlich aus. Doch unter dem idyllischen Bergsee schlummert eine Gefahr: ein gewaltiges Vulkanfeld, das sich seit 2007 jährlich um 25 Zentimeter hebt. Für Experten ein Hinweis darauf, dass sich dort in fünf Kilometern Tiefe das Magma-Reservoir rapide füllt und möglichweise ein heftiger Ausbruch des Vulkans bevorsteht.

Für Vulkanforscher ist die Laguna del Maule, die eine Ausdehnung von rund 25 mal 15 Kilometern hat, eines der sehr bedrohlichen vulkanischen Gebiete des Planeten. In der Caldera (Krater) in knapp 3.100 Metern Seehöhe befinden sich einige Stratovulkane sowie - in ihrem nördlichen Teil - der Maule-See. Unter diesem befindet sich ein ziemlich aktives Vulkanfeld, das den Wissenschaftlern Sorgen macht.

Laut Brad Singer von der University of Wisconsin-Madison ist der Vulkan in den vergangenen 25.000 Jahren nicht weniger als 26 Mal ausgebrochen, wobei einige der Eruptionen über 100 Mal stärker waren als jene des Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington anno 1980. Der Geologe leitet eine internationale Expertengruppe, die den Mega-Vulkan seit einiger Zeit genau unter die Lupe nimmt. Ihre Arbeit soll helfen zu klären, wann der nächste Ausbruch bevorsteht und wie stark dieser ausfallen wird.

Boden hebt sich jährlich um 25 Zentimeter
Rund 50 Seismometer haben die Wissenschaftler rund um den See im Vulkankrater aufgestellt, um die Veränderungen im Untergrund zu messen. Wie Satellitendaten zeigen, hat sich der Boden unter dem See seit 2007 jährlich um erstaunliche 25 Zentimeter gehoben. Laut Angaben der Forscher eine Rate, wie sie bis dato noch nie bei einem nicht ausbrechenden Vulkan beobachtet werden konnte.

"Wir fürchten, dass sich hier eine Eruption zusammenbraut", sagt Singer. Sollte es tatsächlich zu einem Ausbruch des gewaltigen Vulkans, der an der Grenze zu Argentinien liegt, kommen, wären die Eruptionen mit großer Wahrscheinlichkeit ziemlich explosiv, so der Forscher. Der Grund: Bei dem geschmolzenen Gestein in fünf Kilometern Tiefe handelt es sich um Rhyolith, ein ganz besonders zähflüssiges und explosives Magma. Dieses erzeuge bei Ausbrüchen gewaltige Mengen Asche und könne die Umgebung unter einer Hunderte Meter dicken Schicht begraben, befürchtet Singer.

Forscher sicher: Ausbruch steht bevor
Aufgrund der bisher erhobenen Daten sind die Wissenschaftler sicher, dass der Vulkan-Komplex auf einen Ausbruch zusteuert. "Die Oberfläche kann nicht unendlich weiter ansteigen", sagt Singer. Wann genau es tatsächlich zur Eruption kommen wird, ist laut Angaben der Forscher aber noch unklar.

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