Hautfette variieren

Spatzen im Winter “wasserdichter” als im Sommer

Wissenschaft
08.10.2015 15:23
Spatzen können die Wasserdurchlässigkeit ihrer Haut mit der Jahreszeit ändern. Die Vögel können so ihren Wasser- und Temperaturhaushalt auch im kältesten, trockenen Winter im Gleichgewicht halten, wie jetzt US-Forscher herausgefunden haben.

Warmblüter müssen sowohl gut "imprägniert" sein, um bei Hitze möglichst wenig kostbares Wasser zu verlieren, aber auch "durchlässig", um sich durch Verdunstung zu kühlen. Vögel verlieren etwa zwei Drittel des Körperwassers durch die Haut, erläuterte Alex Champagne von der University of Southern Indiana in Evansville in einer Mitteilung. Er und sein Team wollten wissen, ob Vögel sich dabei an Winter- und Sommerbedingungen anpassen.

Fette in Hautschichten analysiert
Die Wissenschaftler fingen elf Spatzen im Sommer und acht im Winter und analysierten die Fette in diversen Hautschichten. Es zeigte sich, dass die Wasserdurchlässigkeit der Haut im Sommer fast doppelt so groß war, berichteten die Studienautoren im "Journal of Experimental Biology".

Verblüfft stellten die Forscher mit Hilfe von Absorptionsanalysen von Infrarotlicht fest, dass die Vögel das Ausmaß ihrer Wasserfestigkeit durch das Einlagern verschiedener Fette in der Haut saisonal variieren. Im Winter lagern sie mehr Fette ein, und zwar unterschiedliche Fettsubstanzen (Lipide) in den oberen und unteren Hautschichten. Insbesondere in tiefen Hautschichten halten Lipide wie Ceramid und Cerebrosid die Wassermoleküle gut fest. Diese Schichten sind am besten imprägniert und mit Wasser angereichert.

"Passen Fett in ihrer Haut saisonal an"
"Vögel können die Anordnung von Fetten in ihrer Haut saisonal anpassen", lautet das Fazit der Wissenschaftler. Das diene höchstwahrscheinlich zur Anpassung an wechselnde Temperaturen und Feuchtigkeit in ihrer Umwelt.

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