Mission "Hayabusa2"

Sonde mit hüpfendem Asteroiden-Lander gestartet

Wissenschaft
03.12.2014 06:27
Die japanische Raumsonde "Hayabusa2" mit dem deutschen Asteroiden-Lander MASCOT an Bord ist am Mittwoch Richtung All gestartet. Mit einer Trägerrakete vom Typ H-IIA hob sie planmäßig um 5.22 Uhr MEZ vom japanischen Raumfahrtzentrum auf der südlichen Insel Tanegashima ab, wie die Raumfahrtagentur JAXA mitteilte. MASCOT soll den Asteroiden 1999 JU3 hüpfend erkunden.

Der Start der Rakete war wegen ungünstigen Wetters zweimal verschoben worden. Nach der kürzlichen Landung des Mini-Labors "Philae" auf dem Kometen "Tschuri" sei dies "die nächste Etappe einer aufregenden Reise ins All", sagte Hansjörg Dittus, DLR-Vorstandsbeauftragter für die Raumfahrt, im Vorfeld des Starts.

Der Asteroid 1999 JU3 gehört zu einer häufig vorkommenden Klasse von erdnahen Asteroiden. Teleskopmessungen von der Erde aus lassen vermuten, dass er eventuell Wasser enthalte, so die Forscher. Es bestehe die Möglichkeit, dass Asteroiden einst mit Einschlägen auf der Erde auch Wasser zu unserem Planeten gebracht haben könnten.

Flug zum Asteroiden dauert vier Jahre
Klappt alles, dann wird die Sonde nach rund vier Jahre an ihrem Ziel ankommen, wo sie den Lander MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf der Asteroidenoberfläche abgesetzen soll. Bevor MASCOT ausgesetzt wird, soll "Hayabusa2" um 1999 JU3 kreisen und ihn kartografieren.

Mit dem 30 x 30 x 20 Zentimeter kleinen "Kasten", in dem auf kleinstem Raum vier Instrumente untergebracht sind, sollen erstmals in der Geschichte der Planetenforschung Messungen an mehreren Stellen auf einer Asteroidenoberfläche durchgeführt werden. Möglich machen soll das ein Schwungarm, mit dessen Hilfe MASCOT bis zu 70 Meter weit springen wird können. Auf der Oberfläche selbst wird der DLR-Lander dann als Späher für die Muttersonde fungieren, die aufwirbelnde Asteroidenpartikel einsaugen und zur Erde bringen soll.

Äußerst geringe Anziehungskraft
Die Herausforderung bei der Mission ist die geringe Anziehungskraft von 1999 JU3, die gerade einmal ein 60.000stel der Erdanziehungskraft beträgt. Deshalb wird MASCOT mit einem Federmechanismus aus seiner Halterung hinauskatapultiert und fällt aus nur 100 Metern Entfernung in Richtung des Asteroiden. Das Hüpfen von Ort zu Ort muss so programmiert werden, dass der schuhschachtelgroße Lander dabei nicht die Fluchtgeschwindigkeit erreicht und ins Weltall fliegt.

Im Jahr 2020 soll "Hayabusa2" mit Proben von 1999 JU3 zur Erde zurückkehren. Von der Mission verspricht sich die JAXA Erkenntnisse über die Entstehung von Planeten und die Entwicklung von Leben.

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