Bis zu 200 m hoch

Sonde fotografiert schwarze Dünen in Mars-Krater

Wissenschaft
18.05.2014 06:00

Faszinierende Aufnahmen von einem riesigen Feld schwarzer Dünen in einem Krater auf dem Mars hat jetzt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) veröffentlicht. Die mit einer Stereokamera an Bord der Sonde "Mars Express" gemachten Fotos zeigen feinsandige Dünen, die durch die Ablagerung von vulkanischen Aschepartikeln entstanden und bis zu 200 Meter hoch sind.

Gemacht wurden die Aufnahmen mithilfe einer vom DLR entwickelten und betriebenen, hochauflösenden Stereokamera namens HRSC (die Abkürzung steht für High Resolution Stereo Camera) an Bord der ESA-Raumsonde "Mars Express" (kleines Bild).

Die Dünen liegen im Rabe-Krater, einem gewaltigen Einschlagskrater mit einem Durchmesser von 108 Kilometern. Wie die meisten Krater in dieser alten Hochlandregion des Roten Planeten hat auch er ein sehr verwittertes Erscheinungsbild. Die verschiedenen Muster der Dünen weisen auf unterschiedliche Windrichtungen hin, die dort vorherrschen. Die DLR-Forscher lesen die dünenbildende Windrichtung an der Ausrichtung des Dünenkamms und an der windzugewandten Luv-Seite der Düne ab.

Dünen aus alter vulkanischer Asche
Die Dünen bestehen aus alter Asche, die an den Hängen der Vertiefungen im Kraterboden auch als dunkle Schicht erkennbar ist. Die Sande rieseln aus dieser heraus, werden vom Wind fortgetragen und an anderer Stelle zu imposanten Dünenfeldern aufgetürmt. Sie existieren nur dort, wo Vulkanismus in einem trockenen Klima stattfindet. Auf der Erde findet man solche Dünen nur sehr selten, beispielsweise auf Hawaii, in Neuseeland oder auf Island.

Entstanden sind die Dünen erst in jüngerer geologischer Vergangenheit (vor weniger als 100 Millionen Jahren), als vermutlich kein Wasser mehr auf der Mars-Oberfläche vorhanden war. Darauf weist der Umstand hin, dass es zu keiner chemischen Verwitterung (Oxidation) der eisenreichen Asche gekommen. Aus diesem Grund hat sie daher auch nicht die rötliche Färbung, die für den überwiegenden Teil der Oberfläche des Roten Planeten typisch ist.

Vor elf Jahren in Kasachstan gestartet
"Mars Express" hat seine Reise am 2. Juni 2003 am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan an Bord einer russischen Sojus-Rakete begonnen. Knapp sieben Monate später startete die Primärmission der Sonde, die eigentlich nur auf zwei Jahre angesetzt war, aber schon mehrmals verlängert wurde.

Die Europäische Weltraumbehörde ESA rechnet damit, dass die Sonde, die den Mars auf einer elliptischen, polnahen Bahn in einem Minimalabstand von rund 300 und einem Maximalabstand von 11.000 Kilometern umkreist, noch zumindest bis Ende 2014 aktiv sein wird. Mit ihrer Hilfe gelang den Forschern in den vergangenen zehn Jahren eine fast vollständige Kartierung der Oberfläche des Roten Planeten.

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