Ramm-Mission im All

Russen wollen Asteroiden von Kurs auf Erde abbringen

Wissenschaft
31.12.2009 08:58
Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos fordert von ihren Kolleginnen, in einer gemeinsamen Mission den Asteroiden Apophis zu rammen, um dessen mögliche Kollision mit der Erde in etwa 20 Jahren auszuschließen. Die internationale Gemeinschaft müsse schnell Wege finden, das Objekt mit einem Durchmesser von rund 300 Metern von einem möglicherweise gefährlichen Kurs abzubringen, fordert Roskosmos-Chef Anatoli Perminow.

Bisher gehen Experten davon aus, dass Apophis am Freitag, dem 13. April 2029 vergleichsweise nahe an der Erde vorbeifliegt. "Zur Verhinderung einer Katastrophe wird bald ein Treffen von Wissenschaftern aus Russland, Europa, China und den USA stattfinden", sagte Perminow.

Nicht zerstören, nur rammen
Der Roskosmos-Chef betonte, es gebe "keinen Grund zur Panik". Allerdings müsse die Flugbahn des 2004 entdeckten Asteroiden genau studiert werden. Apophis sei dreimal mächtiger als der Komet, der 1908 mit der Wucht von mehr als 1.000 Hiroshima-Atombomben in Sibirien eingeschlagen sei, sagte Perminow.

"Berechnungen zeigen aber, dass man mit einem speziellen Raumschiff das Objekt von einem gefährlichen Kurs abbringen könnte." Es gehe nicht um die Zerstörung von Apophis mit einem Atomsprengkopf, sondern eher darum, den Asteroiden zu rammen.

NASA- und ESA-Projekte laufen bereits

Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat bereits im Jahr 2006 das Pilotprojekt "Don Quijote" ins Leben gerufen, das sich mit theoretischen Varianten einer Apophis-Rammung beschäftigt. Die NASA hat im selben Jahr einen 50.000-Dollar-Ideenwettbewerb gestartet, in dem sie nach günstigen Möglichkeiten sucht, einen Peilsender auf der Oberfläche des Asteroiden zu platzieren.
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