50 Prozent heller

“Rosetta”-Komet spuckt schon Staub und Gas

Wissenschaft
12.03.2014 09:15
Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, Ziel der ESA-Mission "Rosetta" ist wieder zu sehen und zeigt sich jetzt um 50 Prozent heller als auf dem letzten Bild vom Oktober 2013. Das lässt darauf schließen, dass bereits Eis vom Kometen verdampft und eine sehr dünne Atmosphäre um den Kern bildet, berichten die Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS).

Im Oktober war 67P/Tschurjumow-Gerasimenko von der Erde aus gesehen hinter der Sonne verschwunden. In der jüngsten Aufnahme, die dem MPS und der Europäischen Südsternwarte ESO am 28. Februar mithilfe des Very Large Telescope (VLT, kleines Bild) in Chile gelang, zeigt sich der Komet heller als ein inaktiver Kern allein erwarten ließe.

Helligkeitsanstieg ist größer als erwartet
Zwar hat sich der Komet in der Zwischenzeit der Erde um weitere 50 Millionen Kilometer genähert (und der Sonne um weitere 80 Millionen Kilometer), doch der Helligkeitsanstieg ist größer als erwartet. "Das neue Bild spricht dafür, dass der Komet bereits in einer relativ großen Entfernung von der Sonne beginnt, Gas und Staub zu spucken", so Colin Snodgrass vom MPS.

Im August soll "Rosetta" 67P/Tschurjumow-Gerasimenko erreichen und bis mindestens Ende 2015 auf dem Weg um die Sonne begleiten. Die neuen Daten helfen bei der Einschätzung, was die Sonde bei ihrer Ankunft am Kometen erwartet.

"Rosetta" bereits seit 2004 unterwegs
Die 2004 gestartete Sonde ist zurzeit rund neun Millionen Kilometer von ihrem Zielobjekt entfernt. Im November soll sie auf 67P/Tschurjumow- Gerassimenko - einem Vier-Kilometer-Brocken aus Eis, gefrorenem Gas und Staub - das an Bord befindliche Minilabor "Philae" absetzen, das Daten über die Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren liefern soll.

Der Komet Tschurjumov-Gerassimenko umkreist alle 6,45 Jahre einmal die Sonne und gilt wie seine unzähligen Artgenossen als Überbleibsel aus der Entstehungszeit des Sonnensystems von 4,6 Milliarden Jahren. Forscher glauben, dass ein Teil des Wassers auf der Erde von Kometeneinschlägen stammt - und wahrscheinlich auch viele organische Moleküle, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Leben spielten.

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