Porträtbild erstellt

Polizei-Experten: So sah Jesus mit 12 Jahren aus

Wissenschaft
05.05.2015 17:58
Geht es nach Experten der römischen Polizei, dann hatte Jesus Christus als Kind blondes, gewelltes Haar und dunkelblaue Augen. Mithilfe des umstrittenen Turiner Grabtuchs - eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit - und einer speziellen Computer-Software haben sie ein Bild erstellt, das den Sohn Gottes als Zwölfjährigen zeigen soll.

Für die Erstellung des Bildes verwendeten die Forscher ein Foto des Negativabdrucks eines Antlitzes eines gekreuzigten Mannes auf Leinen, das viele Katholiken als Grabtuch Christi verehren. In einem ersten Schritt entfernten sie am Computer den Bart, färbten das Haar blond und rekonstruierten das Gesicht mithilfe eines Programms, mit dem sie sonst die Porträts von Mafia-Bossen, nach denen seit Jahrzehnten gefahndet wird, künstlich altern lassen.

Im Falle der Aufnahme des Turiner Grabtuchs drehten sie das Verfahren einfach um und ließen die Software das Gesicht jünger rechnen (kleines Bild). Herausgekommen ist das obige Porträt, das Jesus als Zwölfjährigen zeigen soll, wie die "Christian Times" berichtet. Der Vatikan hat sich bislang noch nicht zum rekonstruierten Abbild Christi geäußert.

Grabtuch zurzeit in Turin öffentlich ausgestellt
Die Wissenschaft streitet bereits seit Jahrhunderten über Alter und Echtheit des Turiner Grabtuches, das derzeit - erstmals seit fünf Jahren - wieder öffentlich gezeigt wird. Noch bis zum 24. Juni kann man das gut vier mal ein Meter große Leinentuch in der Kathedrale der piemontesischen Hauptstadt bestaunen.

Auf dem Grabtuch sind als Negativabdruck Antlitz und Umrisse eines gekreuzigten Mannes mittleren Alters zu sehen. Sein Körper weist zudem Verletzungen auf, die der in der Bibel beschriebenen Geißelung Jesu, der Dornenkrönung und dem Lanzenstich entsprechen. Seit 1578 wird das 4,37 Meter lange und 1,11 Meter breite Leinen in Turin aufbewahrt.

Herkunft des Tuchs unklar, Echtheit umstritten
Der Ursprung des Grabtuches liegt im Dunkeln. Einige Wissenschafter nehmen an, dass es sich bis zur Plünderung durch die Kreuzfahrer 1204 in Konstantinopel befand. Durch einen Kreuzritter könnte das Leinen nach Frankreich gelangt sein, wo es in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erstmals erwähnt wird.

Eine Radiokarbonuntersuchung, die im Jahr 1988 von Forschern gleich dreier Universitäten durchgeführt wurde, hat ergeben, dass das Tuch mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen 1260 und 1390 entstanden ist. Die katholische Kirche hat bis dato weder zu Alter noch zu Echtheit des Tuches eine offizielle Stellungnahme abgegeben.

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