Wie bei Medikamententest üblich erhielt dabei eine Versuchsgruppe die Arznei, die andere ein wirkungsloses Präparat. Nach Angaben des Teams um den Forscher Philippe Ryvlin verminderte das Placebo bei zehn Prozent der Erwachsenen die Häufigkeit von epileptischen Anfällen um mindestens die Hälfte. Bei Kindern reagierten sogar 20 Prozent der Testteilnehmer positiv auf das Scheinmedikament.
In der Medizin fehlten bisher Studien zum Placebo-Effekt bei Kindern. Im Allgemeinen wurde angenommen, dass er ähnlich groß wie bei Erwachsenen ausfällt. "Diese Ergebnisse werden Folgen für die Art und Weise haben, wie Medikamente für Kinder getestet werden", sagte Ryvlin, der am Institut für Epilepsie bei Kindern und Jugendlichen (IDEE) in Bron arbeitet. "Konkret heißt das, dass die Zahl der Testteilnehmer bei therapeutischen Versuchen erhöht werden muss, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten."
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