Dank "Swift"

Neues Schwarzes Loch in Milchstraße entdeckt

Wissenschaft
08.10.2012 11:41
Mithilfe des Forschungssatelliten "Swift" haben NASA-Astronomen mit großer Wahrscheinlichkeit ein bis dato unbekanntes zweites Schwarzes Loch im Zentrum unserer Milchstraße entdeckt. Darauf deutet jedenfalls eine sogenannte Röntgenstrahlen-Nova hin, die die Forscher Mitte September dank "Swift" beobachten konnten.

Die auf den Namen Swift J1745-26 (im Bild weiß markiert) getaufte Röntgen-Nova ist das Resultat von Gasmassen, die von einem sonnenähnlichen Stern abgesaugt wurden und in ein Schwarzes Loch stürzen. Dabei wird das Gas beschleunigt und derart ionisiert, dass eine intensive Röntgenstrahlung, eben eine Röntgen-Nova, entsteht.

"Derart helle Röntgen-Novae sind so selten, dass man sie vielleicht einmal in mehreren Jahren entdeckt, und das ist die erste, die 'Swift' gesehen hat", zeigt sich Neil Gehrels vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, der die "Swift"-Mission leitet, begeistert. "Das ist wirklich etwas, auf das wir gewartet haben."

Strahlungsmuster lässt Schwarzes Loch vermuten
Erstmals beobachtet wurde Swift J1745-26 laut Angaben der NASA am 16. September, den Höhepunkt ihrer Strahlung zeigte die Röntgen-Nova zwei Tage später. "Das Strahlungsmuster, das wir sahen, entspricht dem von Röntgen-Novae, die auf ein Schwarzes Loch zurückgehen", ist Boris Sbarufatti vom Brera-Observatorium nahe Mailand überzeugt. Der Astrophysiker arbeitet mit Kollegen der Penn State University an der Auswertung der "Swift"-Daten.

Die exakte Entfernung der aktiven Strahlenquelle kennen die Forscher noch nicht, sie vermuten aber, dass sie etwa 20.000 bis 30.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und nahe des Zentrums unserer Milchstraße liegt.

Satellit kreist seit November 2004 im All
"Swift" wurde am 20. November 2004 von Cape Canaveral (Florida) aus gestartet und befindet sich in einem kreisförmigen Orbit circa 600 Kilometer über der Erdoberfläche. Der eineinhalb Tonnen schwere Satellit wird durch zwei Solarzellenflächen mit knapp 5,5 Meter Spannweite mit Strom versorgt. Sein Betrieb war ursprünglich nur auf zwei Jahre angesetzt, die Mission wurde aber mehrmals verlängert. Derzeit untersucht die NASA, ob die Mission bis 2016 fortgesetzt werden kann, eine Hochrechnung ergab jedenfalls, dass "Swift" bis etwa 2022 funktionsfähig bleiben sollte.

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