Supernovae sind gewaltige Sternexplosionen, die vorübergehend so hell scheinen können wie eine ganze Galaxie. Für Astronomen sind Supernovae des Typs Ia besonders interessant, denn sie leuchten immer gleich hell und eignen sich daher als sogenannte kosmische Standardkerzen zur Vermessung des Universums.
Im Jahr 2010 hatten Forscher jedoch eine ungewöhnliche Supernova beobachtet, die die Katalognummer PS1-10afx (kleines Bild) bekam. "PS1-10afx sah sehr nach einer Typ-Ia-Supernova aus, war aber viel zu hell", erläuterte Quimby in einer Mitteilung seines Instituts. Sein Team suchte die Himmelsregion ab, in der die zu helle Supernova beobachtet worden war, und stieß auf eine schwach leuchtende Galaxie im Vordergrund. Sie war Astronomen bisher entgangen, weil sie von der exakt dahinter liegenden, helleren Heimatgalaxie der Supernova überstrahlt worden war.
Gravitationslinse verstärkte Supernova-Licht
Die Vordergrund-Galaxie verformt gemäß Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie mit ihrer Schwerkraft den Raum, sodass verschiedene Lichtstrahlen, die an ihr vorbeilaufen, wie von einer Linse auf denselben Punkt fokussiert werden. Dieser sogenannte Gravitationslinseneffekt ist von zahlreichen anderen Beobachtungen bekannt und bestätigt.
Die zunächst übersehene Gravitationslinse habe das Licht der fernen Supernova gebündelt und rund 30-fach verstärkt, berichten die Forscher im Fachjournal "Science". Sie rechnen damit, dass künftig weitere derartige Beispiele entdeckt werden. Denn je ferner eine Supernova sei, desto wahrscheinlicher liege irgendwo auf dem Weg dazwischen eine Gravitationslinse.
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