11,5 Mrd. Jahre alt

Nahen lebensfreundlichen Planeten entdeckt?

Künstlerische Illustration von Kapteyn b (links) vor dem Kugelsternhaufen Omega Centauri (rechts)

(Bild: PHL @ UPR Arecibo, Aladin Sky Atlas)

Bei einem Stern in unserer kosmischen Nachbarschaft hat ein internationales Astronomen-Team zwei Exoplaneten entdeckt - darunter einen 11,5 Milliarden Jahre alten Himmelskörper mit möglicherweise lebensfreundlichen Eigenschaften. Auf der Oberfläche des Planeten namens Kapteyn b könnte es flüssiges Wasser geben, wie die Universität im deutschen Göttingen mitteilte.

Die beiden Himmelskörper umkreisen demnach in nur 13 Lichtjahren Entfernung von unserer Erde eine Sonne mit dem Namen Kapteyns Stern, die schon mit kleinen Fernrohren im Sternbild Pictor (Maler) am südlichen Sternhimmel zu sehen ist, berichten die Wissenschaftler online in der Zeitschrift "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society".

Flüssiges Wasser auf der Oberfläche?
"Der erste Planet des Sterns, Kapteyn b, hat eine Umlaufperiode von 48 Tagen und könnte über flüssiges Wasser verfügen", erläuterte Ansgar Reiners vom Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. "Er ist mindestens fünfmal so schwer wie die Erde." Der zweite Planet, Kapteyn c, ist demnach schwerer, benötigt 121 Tage für einen Umlauf um sein Zentralgestirn und ist vermutlich zu kalt für flüssiges Wasser.

Größenvergleich von Kapteyn b und unserer Erde

(Bild: PHL @ UPR Arecibo, Aladin Sky Atlas)

Zentralgestirn wurde bereits 1897 entdeckt
Von den Planeten sind den Angaben zufolge derzeit nur ihre ungefähren Massen, ihre Umlaufperioden und die Abstände zu ihrem Stern bekannt. "In Zukunft wird man versuchen, die Atmosphären dieser Planeten zu studieren, um herauszufinden, ob es dort wirklich Wasser gibt", erklärte Reiners.

Kapteyns Stern wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem niederländischen Astronomen Jacobus Kapteyn entdeckt. Er gehört zur Gruppe der Roten Zwergsterne und weist nur ein Drittel der Masse unserer Sonne auf.

Daten mehrerer Observatorien genutzt
Für ihre Beobachtungen nutzten die Astronomen Daten des sogenannten HARPS-Spektrometers der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile, des Keck-Observatoriums auf Hawaii sowie des chilenischen Las Campanas-Observatoriums.