Video im UV-Bereich

NASA-Sonde filmt Plasma-Wirbelsturm auf der Sonne

Wissenschaft
11.09.2015 08:05
Mithilfe des "Solar Dynamics Observatory" (kurz: SDO) haben NASA-Astronomen kürzlich einen gigantischen Tornado auf der Oberfläche unserer Sonne gefilmt. Der Wirbelsturm aus superheißem Gas erreichte eine Höhe von bis zu 70.000 Kilometern, was dem mehr als Fünffachen des Durchmessers der Erde entspricht.

Ein Zeitraffer-Video des Ereignisses (siehe oben) hat die US-Weltraumbehörde NASA jetzt auf ihrer Website veröffentlicht. In dem gigantischen Tornado, der von 1. bis 3. September rund 40 Stunden lang auf der Sonne tobte, wirbelte bis zu 2,8 Millionen Grad Celsius heißes Plasma bis zu 70.000 Kilometer hoch in die Atmosphäre unseres Zentralgestirns, berichtete Iver Cairns von der University of Sydney.

Bis zu 2,8 Millionen Grad heißes Plasma
Die Plasma-Masse sei "gestreckt und durch starke magnetische Kräfte hin und her gezogen, aber nicht auseinandergerissen worden", schreiben Mitarbeiter des SDO-Teams auf der Website der NASA. "Die Temperatur der ionisiertes Eisenteilchen, die im extremen UV-Licht beobachtet wurden, betrug etwa 2,8 Millionen Grad Celsius", so die Wissenschaftler.

Astronomen halten es für möglich, dass solche Tornados sogenannte Eruptionen auslösen können, bei denen gigantische Wolken heißer, elektrisch geladener Sonnenmaterie ins Weltall geschleudert werden. Diese können in der Folge Satelliten, den Flugverkehr und sogar Stromleitungen auf der Erde beeinträchtigen.

Hunderte Millionen Bilder zur Erde gefunkt
Das SDO (kleines Bild) kreist in rund 34.600 Kilometern Höhe um die Erde und umrundet diese dabei in 24 Stunden einmal. Entstanden sind die im NASA-Video verwendeten Bilder mithilfe eines Instrumentes namens Atmospheric Imaging Assembly (AIA). Das mit vier Kameras ausgerüstete Gerät macht alle zehn Sekunden in HDTV-Auflösung eine Aufnahme der vollen Sonnenscheibe in neun verschiedenen Wellenlängenbereichen. Weit über 200 Millionen Bilder hat das "Solar Dynamics Observatory" seit Beginn seiner Mission zur Erde gefunkt.

Sonde startete Anfang 2010 ins All
Das SDO war am 11. Februar 2010 an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom Startgelände der U.S. Air Force in Cape Canaveral (Florida) aus ins All gestartet. Seit dem 30. März 2010 beobachtet das Observatorium die Sonne und funkt seither ununterbrochen Bilder unseres Zentralgestirns zur Erde.

Seit über fünf Jahren liefert die beim Start 3,1 Tonnen schwere Sonde Bilder und Messdaten. Die Astronomen interessieren sich dabei vor allem für die Frage, wie das Magnetfeld unseres Zentralgestirns den Rest unseres Sonnensystems - und damit auch die Erde - beeinflusst.

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