Im Tod verewigt

Milben-Angriff auf Ameise in Bernstein konserviert

Wissenschaft
10.09.2014 11:13
Paläontologen um Jason Dunlop vom Naturkundemuseum Berlin haben in einem knapp 50 Millionen Jahre alten Stück Bernstein eine winzige Milbe entdeckt, die sich an den Kopf einer Ameise klammert: Das kleine Objekt sei mit bloßem Auge kaum zu erkennen, so die Forscher. Der Fund zeige, dass Raubmilben eine lange gemeinsame Geschichte als Feinde von Ameisen, Bienen und Wespen haben.

Das Tier (im Bild rot markiert) ist demnach kleiner als einen Millimeter und gehört zur Gruppe Myrmozercon, einer Gattung von Milben, die darauf spezialisiert ist, im Ameisennest oder als Parasiten an den Ameisen selbst zu leben. Als Fossil sei zuvor noch kein Exemplar dieser Spinnentiere entdeckt worden, berichten die Wissenschaftler in den "Biology Letters" der britischen Royal Society. Heutige Raubmilben leben meist in der Erde oder in Laub, vielfach auch in Ameisennestern. Experten nehmen an, dass sie sich parasitär verhalten. Verwandte Milben-Arten wie die Varroamilbe gehören als Parasiten zu den größten Bienenschädlingen.

Nachweis für parasitäre Beziehung
In dem Bernstein sehen die Wissenschaftler den ältesten Nachweis einer engeren, wahrscheinlich parasitären Beziehung von Raubmilben und Insekten wie Ameisen, Bienen und Wespen. Demnach stammt das Stück aus dem Erdzeitalter Eozän vor etwa 49 Millionen Jahren. Damals traten erstmals Säugetiere auf. Gefunden wurde der Bernstein im Baltikum, vermutlich stammt er aus der Region Kaliningrad.

Mittlerweile gebe es einen großen Artenreichtum bei Raubmilben, als Fossil in Bernstein seien nur rund ein Dutzend Exemplare erhalten, schreiben die Forscher. Sie vermuten, dass nur wenige Milben Bäume besiedelten und dass die Tiere darum seltener in Harz konserviert wurden als andere. Noch seltener sind verschiedene Arten gemeinsam eingeschlossen.

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