Tödliche Fehler

Medizinische Abkürzungen können Patienten töten

Wissenschaft
07.01.2008 16:14
Die britische Ärztevereinigung „Medical Defence Union“ warnt vor der Verwendung medizinischer Abkürzungen. Immer wieder werde durch ihre falsche Interpretation das Leben von Patienten gefährdet, denn viele Abkürzungen haben mehr als eine Bedeutung.

Laut der Untersuchungskommission der „Medical Defence Union“ (MDU) wurden aufgrund von Missverständnissen Patienten die falschen Gliedmaßen entfernt oder Medikamente in tödlichen Dosierungen verabreicht. In einer aktuellen amerikanischen Studie wurden 30.000 Fehler bei der Verabreichung von Medikamenten untersucht. Das Ergebnis: Fünf Prozent der tödlichen Fehler standen in einem direkten Zusammenhang mit Abkürzungen in medizinischen Aufzeichnungen. Vor allem Kürzel von Medikamentenbezeichnungen und Dosierung stellen ein großes Problem dar.

Mediziner interpretieren Abkürzungen falsch
Als befragten Ärzten eine Reihe von medizinischen Abkürzungen gezeigt wurde, konnten die Kinderärzte sich auf 56 bis 94 Prozent der Interpretationen einigen. Andere Mediziner erkannten nur 31 bis 63 Prozent der Kürzel. Die Autoren der Studie wiesen laut BBC ebenfalls nach, dass Abkürzungen nicht einheitlich verwendet werden. Nur 15 Prozent der verwendeten Abkürzungen fanden sich auch im Intranet des Krankenhauses und 17 Prozent schienen in einem medizinischen Wörterbuch auf, das von den Arztgehilfinnen verwendet wurde.

Bereits vor zwei Jahren wies die MDU auf Risiken bei der Verwendung von medizinischen Abkürzungen hin. Damals haben sich die Ärzte auf den erheblichen Zeitmangel in ihrem Arbeitsalltag herausgeredet. Nun fordert die MDU Mediziner auf, Abkürzungen zu verwenden, die absolut eindeutig sind.

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