Für die Veränderung des Blutzucker-Stoffwechsels scheinen die Phasen besonders tiefen Schlafes verantwortlich zu sein, die Schlafforscher als "Phase-4-Schlaf" oder "slow-wave sleep" (SWS) bezeichnen. Diesen Tiefschlafphasen wird seit langem eine regenerierende Wirkung auf den menschlichen Körper nachgesagt.
Für ihre Studie störten die US-Wissenschafter den Schlaf von neun Freiwilligen im Alter von 20 bis 31 Jahren genau in dieser Phase mit Tonsignalen, die laut genug waren, besagte Tiefschlafphase zu stören und zu unterbrechen, die Versuchspersonen aber nicht weckten. Dadurch veränderten die Forscher nicht die Dauer, sehr wohl aber die Tiefe des Schlafes. Sie reduzierten dadurch die dem Alter der Versuchspersonen entsprechenden, üblichen Tiefschlafphasen von 80 bis 100 Minuten um ein Viertel auf rund 20 Minuten. Ein Schlafmuster, wie es recht häufig auch bei Über-60-Jährigen auftritt.
Blutzuckerspiegel steigt
Am nächsten Tag bekamen die Versuchspersonen dann eine Infusion mit einer Zuckerlösung. Anschließend wurden mittels Blutproben die Insulinwerte und der Blutzuckerspiegel gemessen. Wie sich zeigt, verminderte sich die Empfindlichkeit gegenüber Insulin um rund ein Viertel, sie wurde aber nicht durch eine vermehrte Insulinausschüttung ausgeglichen. Dadurch stieg der Blutzuckerspiegel der Probanden im Schnitt um 23 Prozent an, eine Reaktion, die in dieser Form oft auch bei älteren Menschen mit erhöhtem Diabetes-Risiko beobachtet wird.
Foto: Peter Tomschi
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