Idee aus den USA

Leuchtende Bäume sollen Straßenlampen ersetzen

Wissenschaft
15.08.2013 08:00
"Was wäre, wenn wir Straßen mit Bäumen beleuchten?" Dieser Frage ist ein US-Forscherteam nachgegangen und will nun Pflanzen mittels Gentechnik so umbauen, dass sie von alleine leuchten und uns zukünftig im Dunkeln den Weg weisen können. Wenn alles klappt, dann könnten Bäume statt Lampen für Licht auf den Straßen sorgen – ganz ohne Strom.

"Die Natur hat Wege gefunden, fast emissionsfrei Energie zu erzeugen. Wir wollen die Menschen davon überzeugen, welches Potenzial darin steckt", sagt Anthony Evans, einer der drei Köpfe hinter dem Glowing Plant Project, das Pflanzen herstellen will, die von alleine leuchten.

Evans und seinem Team ist es mithilfe von Genmanipulation bereits gelungen, eine Pflanze in eine alternative Lichtquelle zu verwandeln. Dazu verwendeten die Biologen die Software "Genome Compiler", mit deren Hilfe sie jene Teile der DNA eines Glühwürmchens, die für die Biolumineszenz (das Leuchten) der Insekten verantwortlich ist, extrahierten und in der Erbinformation einer Acker-Schmalwand-Pflanze (auch Schottenkresse genannt) einschleusten.

Leuchtende Schottenkresse kreiert
Das Resultat: Die Schottenkresse-Pflanze leuchtet schwach (Bild 2). "Das Ganze nennt man 'kaltes' Licht und ist so effizient, dass es beim Leuchten kaum Wärme erzeugt", erläutert der aus Israel stammende Wissenschaftler, Geschäftsmann und Mitgründer des Glowing Plant Project, Omri Amirav-Drory.

Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter hatten Amirav-Drory und seine Mitstreiter im Mai und Juni für das Projekt "Leuchtende Pflanzen - natürliche Beleuchtung ohne Elektrizität" dank 8.433 Unterstützern 484.000 US-Dollar (umgerechnet rund 365.000 Euro) gesammelt. Jene Unterstützer, die 40 oder mehr Dollar beisteuerten, werden im Juni nächsten Jahres Samen für eine leuchtende Schottenkresse erhalten. Mit dem gesammelten Geld wollen die Forscher nun eine leuchtende Rose schaffen.

Kritik von Umweltorganisation
Es gibt aber auch Kritik an der Idee: Die Umweltorganisation ETC Group etwa antwortete auf die Kickstarter-Aktion von Amirav-Drory und Co. mit einer "Kickstopper"-Kampagne gegen leuchtende Pflanzen. Sie hält es für höchst bedenklich, dass die Gentechnik-Samen ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen im Freien ausgesät werden können.

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