Die untersuchten Gesangsaufnahmen stammten von männlichen Höhlen-Pfeiffröschen des Inselstaates Puerto Rico in Höhen von 30 bis 1.000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Tonlage und die Größe der Frösche änderte sich mit der Höhe und damit mit der Temperatur. In niedrigen, wärmeren Lagen sind die Froschmännchen von Natur aus kleiner und produzieren kürzere, schrillere und schnellere Laute. Auf 1.000 Meter Höhe sind sie dagegen größer und ihre Rufe dumpfer, länger und langsamer, berichten Wissenschaftler der University of California im Fachjournal "Proceedings of the Royal Society B".
Den Anstieg der Tonhöhe und die Verkürzung der Rufe sahen die Forscher deshalb als ein Indiz für die Abnahme der durchschnittlichen Körpergröße mit der Temperatur. Ein kleinerer Körper ist eine typische physiologische Reaktion auf eine langfristige Temperaturerhöhung. Fröschen fehlt wie anderen Amphibien auch ein geeigneter Wärmeregulationsmechanismus, ihre Körpertemperatur verändert sich daher mit der Umgebungstemperatur. In Puerto Rico stieg die Durchschnittstemperatur in dem untersuchten Zeitraum im Schnitt um 0,37 Grad Celsius und die Forscher rechneten mit einer weiter steigenden Temperatur.
"Unsere Studie zeigt erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Veränderung eines Kommunikationssystems von Wirbeltieren", schrieben die Biologen in ihrem Artikel. Aus ihrer Sicht werden sich die Kommunikation und das Aussehen der Höhlen-Pfeiffrösche in den nächsten Jahrzehnten weiter verändern. Damit verbunden könnte auch der Paarungserfolg sinken, vermuteten die Forscher. Zudem habe eine Population kleinerer Frösche auch insgesamt eine geringere Biomasse. Für das Ökosystem auf Puerto Rico könnte beides deutliche Folgen haben, immerhin seien die Tiere ein zentraler Bestandteil der Nahrungskette auf dem Inselarchipel.
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