Französische Studie

Je mehr Testosteron, desto schärfer isst der Mann

Wissenschaft
15.12.2014 07:56
Ein hoher Testosteronspiegel führt bei Männern zu einem stärkeren Verlangen nach scharfen Speisen. Das haben Forscher im französischen Grenoble herausgefunden, die bei ihrer Studie einen Zusammenhang zwischen dem männlichen Sexualhormon und der Vorliebe für scharfes Essen untersuchten.

Unter dem Vorwand, sie würden für ein Unternehmen eine Verköstigung organisieren, servierten die Wissenschaftler 114 männlichen Probanden aus Grenoble im Alter zwischen 18 und 44 Jahren einen Teller Püree und stellten jeweils 50 Dosen Tabasco-Chilisauce und 80 Dosen Salz dazu. Zuvor hatten sie den Probanden eine Speichelprobe entnommen, um deren Testosteronspiegel zu messen.

Viel Testosteron erhöht Verlangen nach Chili
Die Teilnehmer konnten selbst entscheiden, wie sie ihr Püree würzten. Nach dem Essen sollten sie die Speise bewerten und angeben, ob sie nach ihrem Geschmack beispielsweise salzig, scharf, mehlig oder cremig war. Die Auswertung ergab zum einen, dass Männer mit einem hohen Testosteronspiegel besonders viel Tabasco in ihr Essen mischten. Einen Zusammenhang zwischen der Zugabe von Salz und dem Testosteronspiegel konnten die Forscher dagegen nicht feststellen.

Der Sozialpsychologe Laurent Begue von der Universität Pierre Mendes-France sagte, die Untersuchung bestätige andere Arbeiten, denen zufolge es einen Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der finanziellen, sexuellen und verhaltensmäßigen Risikobereitschaft gibt. "Hier wird der Zusammenhang bei der geschmacklichen Risikobereitschaft angewandt", sagte er.

Das Hormon stärke das Verlangen nach Empfindungen, erläuterte Begue. Menschen mit viel Testosteron gingen in vielen Bereichen ein höheres Risiko ein. "Es ist auch möglich, dass der regelmäßige Verzehr von scharfen Speisen den Testosteronspiegel erhöht", fügte der Forscher hinzu. "Aber das wurde bisher nur bei Nagetieren festgestellt", berichten sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Physiology and Behavior".

Hormon der Helden, Gauner und Liebhaber
Das Sexualhormon Testosteron wurde bereits in 85.000 Studien untersucht. Der US-Wissenschaftler James Dabbs nannte es einmal das Hormon "der Helden, der Gauner und der Liebhaber".

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