Zarte Beauty im All

“Hubble” fotografiert Nebel in Schmetterlingsform

Wissenschaft
22.03.2014 06:00
Eine höchst eindrucksvolle Aufnahme eines sogenannten protoplanetarischen Nebels namens Roberts 22 (auch als AFGL 4104 bezeichnet), dessen zarte Strukturen an einen Schmetterling erinnern, ist Astronomen mithilfe des Weltraumteleskops "Hubble" gelungen. Die kosmische Beauty entstand, als ein sterbender Stern einen Großteil seiner Materie ins Weltall ausstieß.

Gemacht wurde die Aufnahme mit der Wide Field and Planetary Camera 2 an Bord von "Hubble" (kleines Bild), mit der sich alle möglichen Arten von astronomischen Objekten beobachten lassen - von Gasnebeln in unserer Milchstraße bis hin zu entfernten Galaxien. Ein Satz von 48 Filtern erlaubt die präzise Untersuchung von Licht verschiedener Wellenlängen, vom nahen Infrarot- bis in den UV-Bereich.

Nebel entstand vor rund 400 Jahren
Entstanden ist der nach dem US-Astronomen Morton S. Roberts anno 1962 entdeckte Nebel vor rund 400 Jahren, als der Stern in seinem Zentrum seine äußeren Hüllen abwarf. Diese bewegten sich mit großer Geschwindigkeit ins All und bildeten dabei den schmetterlingsförmigen protoplanetaren Nebel.

Schon bald wird der stellare Überrest im Zentrum der kosmischen Schönheit so heiß sein, dass er das ihn umgebende Gas zum Leuchten anregt - dann wird aus dem protoplanetaren Nebel ein planetarischer Nebel entstehen.

Auch unsere Sonne wird so enden
Planetarische Nebel bilden sich, wenn Sterne in die Endphase ihres Daseins eintreten und dabei ihre Hülle aus Plasma und Gas abstoßen. Auch unsere Sonne, die vor 4,6 Milliarden Jahre entstand, wird sich in rund acht Milliarden Jahren zu einem sogenannten Weißen Zwerg entwickelt haben, der von einem planetarischen Nebel umgeben ist.

Auch wenn es der Name vermuten lässt: Mit Planeten haben planetarische Nebel überhaupt nichts zu tun. Der Begriff entstand im 19. Jahrhundert nach den ersten Beobachtungen dieser Objekte durch die damals verfügbaren kleinen Teleskope, durch die sie Ähnlichkeit mit den Gasplaneten Uranus und Neptun hatten. Der Begriff war aber eingängig genug, um in der Fachsprache zu überleben.

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