Perspektive schuld

“Hubble”-Foto zeigt Schein-Crash von zwei Galaxien

Wissenschaft
18.06.2012 10:45
Ein detailreiches Bild, das auf den ersten Blick die Kollision zweier mächtiger Galaxien zu zeigen scheint, hat jüngst das Weltraumteleskop "Hubble" zur Erde gefunkt. Tatsächlich ist nur die Perspektive an dem "Zusammenstoß" schuld. Die Galaxien mit den Namen NGC 3314A (im Vordergrund) und NGC 3314B sind tatsächlich rund 23 Millionen Lichtjahre voneinander entfernt.

Die beiden Galaxien, die im Sternbild Wasserschlange liegen, wurden bereits im Jahr 1835 vom britischen Astronomen John Herschel entdeckt. Während die vordere Galaxie (NGC 3314A), die etwas deformiert zu sein scheint, etwa 117 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist, beträgt die Entfernung zur hinteren (NGC 3314B) rund 140 Millionen Lichtjahre.

Die Deformation könnte zwar ein Anzeichen für eine mögliche Kollision sein, denn die enormen Gravitations verformen Galaxien schon lange, bevor es tatsächlich zum Zusammenstoß kommt. Vermutlich ist sie aber die Folge einer Sternentstehungsregion in einem Spiralarm, so die Astronomen, die die Bahnen der beiden Galaxien genau untersucht haben. Sie kamen zu dem Schluss, dass sich NGC 3314A und -B nahezu ungestört und unabhängig voneinander bewegen. Für die Forscher ein Hinweis darauf, dass sie nie auf Kollisionskurs waren oder je in Gefahr laufen zusammenzustoßen.

"Hubble" ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA. Es ist ein Observatorium für sichtbares und UV-Licht sowie Infrarotstrahlung und umkreist die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal. Es wurde am 24. April 1990 im Zuge der Spaceshuttle-Mission STS-31 ins All geschossen und war das erste von vier Weltraumteleskopen, welche von der NASA im Rahmen des "Great Observatory Programms" geplant wurden.

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