Testosteron macht's

Hormone steuern die Signale der Winkerfrösche

Wissenschaft
04.05.2016 14:06

Männliche Winkerfrösche kommunizieren nicht nur durch Rufe, sondern heben zusätzlich die Hinterbeine und zeigen dabei ihre hell gefärbten Füße. Dieses Winken wird durch körpereigene Sexual-Botenstoffe hormongesteuert, wie Forschungsergebnisse des Wiener Tiergartens Schönbrunn und der Universität Wien zeigen. Dem Zoo war 2011 die weltweit ersten Nachzucht von Winkerfröschen gelungen.

Die Tiere sind auf Borneo heimisch und leben dort an stark rauschenden Wasserfällen. Daher verlassen sich die Amphibien bei der Verständigung mit Artgenossen nicht nur auf akustische Signale. Das Winken, dem die Frösche ihren Namen verdanken, wird von androgenen Hormonen beeinflusst, berichtete der Zoo in einer Aussendung.

Durch Testosteron wird mehr gewunken
Ein Team rund um Doris Preininger vom Tiergarten Schönbrunn wies in Zusammenarbeit mit den Physiologen Lisa Mangiamele vom Smith College (USA) und Matt Fuxjager von der Wake Forest University (USA) nach, dass Winkerfrösche, die Testosteron erhalten, mehr winken, aber nicht mehr rufen. Die Forscher zeigten auch, dass bei Winkerfröschen die Expression von Androgen-Rezeptoren im Hinterbein zehnmal so hoch ist, wie bei zwei anderen Froscharten, die nicht winken. Bei Winkerfröschen können Hormone demnach vermehrt in der Beinmuskulatur gebunden werden, wodurch Signalprozesse ausgelöst werden. Im Vokaltrakt, der die Rufe produziert, wurden keine Unterschiede zwischen den Froscharten gefunden.

"Es ist bekannt, dass viele Tiere ihren Artgenossen mit Bewegungen bunte Signalfärbungen präsentieren. Wie diese Gesten im Laufe der Evolution in das Signal-Repertoire der Tiere einbezogen wurden, ist jedoch meist unklar", erläuterte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Entwicklung des Winkens bei Fröschen durch evolutionäre Veränderungen der Hormonsensitivität in den Muskeln gelenkt wird."

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