Brände, Kälte und Co

Höhenwinde verursachen Extremwetterlagen

Wissenschaft
19.08.2014 11:20
Lang anhaltende Kältewellen, gewaltige Überschwemmungen und großflächige Waldbrände - extreme Wetterlagen nehmen seit Jahren zu. Deutsche Forscher haben nun einen Mechanismus entdeckt, der diese Wetterphänomene erklären soll: Die Ursache sind demnach Höhenwinde. Diese ziehen den Wissenschaftlern zufolge immer häufiger die gleiche Schleife, statt wie üblich bei ihrem Weg um den Globus die Bahnen zu ändern. Schuld könnte der Klimawandel sein.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beschreibt den Mechanismus in einer Studie, die sie in der Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" ("PNAS") veröffentlicht haben.

Das Problem mit den Höhenwinden ist demnach: Wenn die Zugbahn der sogenannten Jetstreams sich nicht verändert, fixiert dies die Wetterlage an einer Stelle. In der Folge kommt es zu extremen Hitzewellen und Dürren oder anhaltenden Regenfällen. Global hat sich die Zahl solcher andauernden Extremwetterlagen in den letzten 30 Jahren verdoppelt, sagt Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung des Rückversicherers Munich Re.

Klimawandel als möglicher Grund
Welchen Einfluss der Klimawandel auf die immer gleiche Bewegung des Jetstreams hat, ist derzeit nicht bewiesen. Die PIK-Forscher sehen aber einen Zusammenhang: Weil Treibhausgase für eine Erwärmung der Arktis sorgen, schmelzen Schnee- und Eisflächen. Helle Flächen, die Sonnenstrahlung zum Großteil reflektieren, verschwinden und die dunkleren Flächen erwärmen sich schneller durch die erhöhte Strahlungsabsorption. Der Temperaturunterschied zwischen Nord und Süd nimmt deshalb ab. Doch genau dieser Unterschied ist es, der den Starkwind normalerweise antreibt.

"Die Erwärmung der Arktis und die immer häufigere lang anhaltende Konstanz der Bahn der Höhenwinde korrelieren. Ob sie tatsächlich auch kausal zusammenhängen, muss noch bewiesen werden", so Höppe. Beim Einfluss des Klimawandels handle es sich daher bisher nur um eine Hypothese, "die zwar plausibel erscheint, aber keineswegs gesichert ist", kommentiert Höppe die Studie.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele