"Hubble" enthüllt:

Galaxienhaufen “El Gordo” viel größer als gedacht

Wissenschaft
06.04.2014 06:00
Mithilfe von Daten, die das Weltraumteleskop "Hubble" zu Erde gefunkt hat, haben Forscher jetzt errechnen können, dass "El Gordo" (spanisch: "Der Dicke"), der bis dato größte bekannte Galaxienhaufen im Universum, seinem Spitznamen alle Ehre macht und deutlich schwerer ist, als bislang angenommen. Demnach entspricht seine Masse der von drei Millionen Milliarden Sonnen.

Der Galaxien-Cluster "El Gordo", dessen wissenschaftlicher Name ACT-CL J0102-4915 lautet, war 2011 mit dem Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO in Chile, dem NASA-Röntgensatelliten "Chandra" sowie dem Atacama Cosmology Telescope entdeckt worden. Er besteht aus zwei Galaxienhaufen, die mit einer Geschwindigkeit von mehreren Millionen Kilometern pro Stunde zusammenstoßen und ist so weit entfernt, dass sein Licht 9,7 Milliarden Jahre benötigt, um unsere Erde zu erreichen.

43 Prozent mehr Masse als angenommen
Indem sie mithilfe von "Hubble" (kleines Bild) präzise vermaßen, wie stark die Gravitation durch die Masse des äußerst heißen Haufens Bilder von noch weiter entfernten Hintergrundgalaxien verzerrt, konnte ein Astronomenteam die Masse von "El Gordo" bestimmen. Dabei stellte sich heraus, dass der Wert um 43 Prozent größer ist als ursprünglich geschätzt und drei Millionen Milliarden Sonnenmassen beträgt.

Galaxienhaufen sind die größten durch ihre eigene Schwerkraft zusammengehaltenen Objekte im Universum. Der genaue Prozess ihrer Entstehung, bei dem kleinere Gruppen von Galaxien verschmelzen, hängt stark von der Menge an Dunkler Materie und Dunkler Energie ab, die zu der betreffenden Zeit im Universum vorhanden ist. Die Untersuchung von Galaxienhaufen kann daher auch wichtige Erkenntnisse über diese geheimnisvollen Bestandteile des Kosmos liefern.

Teleskop kreist seit 1990 im Weltall
"Hubble" ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA. Das Observatorium für sichtbares und UV- Licht sowie Infrarotstrahlung umkreist die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal.

Es wurde am 24. April 1990 im Zuge der Spaceshuttle-Mission STS-31 ins All geschossen und war das erste von insgesamt vier Weltraumteleskopen, die von der NASA im Rahmen des sogenannten "Great Observatory"-Programms geplant wurden.

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