Dehnungsstreifen

Gab es auf Plutomond Charon einst einen Ozean?

Wissenschaft
24.02.2016 09:26

Bilder, die die NASA-Sonde "New Horizons" zur Erde gefunkt hat, lassen nach Angaben von NASA-Forschern vermuten, dass Plutos großer Mond Charon dereinst einen flüssigen Ozean unter seiner Eiskruste beherbergt haben könnte. Darauf würden jedenfalls Dehnungsstreifen, Gräben und Senken auf der Oberfläche des Pluto-Trabanten hinweisen, so die Wissenschaftler.

Hinweise darauf sehen die Forscher in Aufnahmen, die die Serenity Chasma zeigen. Diese ist Teil eines rund 1800 Kilometer langen Systems von Graten, Steilhängen und Tälern am Äquator von Charon. Die Täler sind laut NASA-Angaben bis zu 6,5 Kilometer tief. Zum Vergleich: der Grand Canyon ist gerade einmal 1600 Meter tief.

Einst Ozean unter der eisigen Oberfläche
Das Wasser des vermuteten Ozeans sei in der Frühzeit von Charon wohl durch den Zerfall radioaktiver Elemente und der bei der Bildung des Plutomonds vorhandenen Hitze selbst flüssig gehalten worden sei, berichten Experten der US-Raumfahrtbehörde NASA. Laut ihren Angaben könnte der Mond einst warm genug gewesen sein, um Wassereis zu schmelzen, das dann unter der eisigen Oberfläche einen Ozean gebildet habe.

Als Charon dann langsam abkühlte, sei das Wasser gefroren. Dabei habe es naturgemäß an Volumen gewonnen und dadurch die Oberfläche von Charon angehoben. Diese sei aufgerissen worden, wobei die charakteristischen Strukturen entstanden seien, die auf den Aufnahmen von "New Horizons" deutlich zu erkennen seien, berichtet die NASA auf ihrer Website.

Größter Mond des Zwergplaneten Pluto
Der im Jahr 1978 entdeckte Charon ist der innerste der Trabanten des Zwergplaneten Pluto. Er hat einen mittleren Durchmesser von 1212 Kilometern und ist - verglichen mit anderen Monden unseres Sonnensystems - im Verhältnis zu seinem Hauptkörper (Pluto, Anm.) ungewöhnlich groß.

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