Ein großes internationales Forscherteam um Evelyn Bromet von der State University of New York in Stony Brook hat die Studie durchgeführt, die im Journal "BMC Medicine" publiziert wurde.
Von einer depressiven Episode (MDE, major depressive episode) ist die Rede, wenn fünf von neun Kriterien erfüllt sind, zu denen unter anderem der Verlust des Selbstbewusstseins, Schlaf- und Appetitlosigkeit, schlechte Konzentrationsfähigkeit und ein Gefühl der Traurigkeit gehören. Entsprechende Tests mit Fragebögen sind bei der Diagnose weit verbreitet.
Mehr Depressionen in reichen Ländern
Der Anteil von MDE war in den reichen Ländern erhöht - 28 Prozent zu 20 Prozent in den Ländern mit geringeren Einkommen. Besonders hoch - mit mehr als 30 Prozent - war der Wert in Frankreich, den Niederlanden und den USA. Besonders niedrig fiel der Anteil in China aus: zwölf Prozent.
Der Untersuchung zufolge tragen 15 Prozent der Menschen in Ländern mit hohem Einkommen das Risiko, im Lauf des Lebens an einem depressiven Zustand zu leiden. In Ländern mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen liegt diese Zahl mit elf Prozent niedriger. 5,5 Prozent der Befragten in den reichen Ländern gaben an, im Jahr vor ihrem Interview eine Depression gehabt zu haben.
Depressionen über Kulturen hinweg "großes Problem"
"Dies ist die erste Studie, die eine standardisierte Methode einsetzt, um Depressionen und MDE über die Länder und Kulturen hinweg zu vergleichen", teilte Bromet mit. "Wir haben gezeigt, dass Depression in allen Regionen der Welt ein großes Problem ist."
Die zehn Länder mit hohem Einkommen sind Deutschland, Belgien, Frankreich, Israel, Italien, Japan, die Niederlande, Neuseeland, Spanien und die USA. Zu den Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen zählen unter anderem Brasilien, Indien, China, Mexiko, Südafrika und die Ukraine.
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