Mit Megateleskop SKA

Forscher wollen 3D-Atlas des Weltalls erstellen

Wissenschaft
19.01.2015 14:14
Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern treiben ihre Pläne zur Erforschung des Weltalls mit dem größten Radioteleskop voran. Ziel ist es, mit einem gewaltigen Teleskop namens "Square Kilometre Array" einen dreidimensionalen Weltraumatlas zu erstellen, der einen Blick bis ins frühe Universum erlaubt.

Die Forscher aus mehr als zehn Nationen haben am Montag eine Sammlung wissenschaftlicher Artikel online veröffentlicht, in denen sie das gigantische Experiment genauer vorstellen.

Die größte Teleskopanlage der Welt, das "Square Kilometre Array" (kurz SKA), soll aus Tausenden per Glasfaserkabel vernetzten Antennen in Afrika und Australien ab 2018 entstehen. Erste Beobachtungen sollen bereits rund zwei Jahre später möglich sein. Die endgültige Fertigstellung des dann leistungsfähigsten Teleskops der Welt ist für 2030 vorgesehen.

Forscher messen Verteilung von Wasserstoff-Gas
Im Gegensatz zu Teleskopen, die sichtbares Licht beobachten, setzen die Wissenschaftler im SKA-Projekt auf die Beobachtung von Wasserstoff-Gas, dem am weitesten verbreiteten Element im Weltall. Es strahlt Radiowellen aus, die sich mit dem SKA-Teleskop messen lassen. "Weil Wasserstoff überall im Universum vorkommt, ist es perfekt, um zu erfassen, wie die Materie im Weltraum verteilt ist", erklärt der Kosmologe Dominik Schwarz von der Fakultät für Physik an der Universität Bielefeld.

Ziel sei es unter anderem, einen dreidimensionalen Weltraumatlas zu erstellen, der einen Blick bis ins frühe Universum erlaube. "Wenn wir wissen, wie das Universum aufgebaut ist, können wir berechnen, wie sich das frühe Universum kurz nach dem Urknall verhalten hat", erläuterte Schwarz.

Auch Ausdehnung des Alls soll vermessen werden
Außerdem soll es möglich sein, mit vergleichenden Echtzeitmessungen festzustellen, wie sich die Ausdehnung des Weltraums beschleunigt, sagte sein Kollege Hans-Rainer Klöckner vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Andere SKA-Forschungsgruppen interessieren sich für die Eigenschaften der rätselhaften Dunklen Energie oder wollen Albert Einsteins Relativitätstheorie auf den Prüfstand stellen.

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