NASA-Entdeckung

Forscher finden ersten Hinweis auf einen Exomond

Wissenschaft
14.04.2014 09:37
Astronomen haben möglicherweise den allerersten Hinweis auf einen sogenannten Exomond - einen Mond, der einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems umkreist - entdeckt. Der Fund lässt sich allerdings nicht bestätigen, weil die Beobachtung der Forscher nicht wiederholbar ist, berichtet das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA auf seiner Website.

Einem internationalen Forscherteam ist die Entdeckung mithilfe von Teleskopen in Neuseeland und Tasmanien gelungen. Mit diesen beobachteten sie 2011 bei Messungen einen sogenannten Mikrolinseneffekt.

Dabei wird das Licht eines weit entfernten Sterns (einige Tausend Lichtjahre) durch ein anderes Objekt im Vordergrund so abgelenkt, dass der Hintergrundstern kurzfristig ein wenig heller erscheint. Wenn das Objekt im Vordergrund zudem einen Planeten hat, kann es passieren, dass dieser das Licht noch zusätzlich ablenkt, was man in der Helligkeitskurve erkennen kann.

Im konkreten Fall konnten die Astronomen beobachten, dass sich die Leuchtkraft eines fernen Sterns durch ein System zweier Himmelskörper namens MOA-2011-BLG-262 deutlich erhöhte. Rund eine Stunde später passierte der Vorgang ein weiteres Mal, allerdings schwächer. Daraus konnten die Forscher errechnen, dass das Verhältnis zwischen dem größeren und dem kleineren Objekt 2.000 zu eins beträgt.

Möglicherweise Exomond entdeckt
Bei dem System könnte es sich laut JPL-Angaben entweder um einen kleinen, lichtschwachen Stern handeln, der von einem Planeten mit der 18-fachen Erdmasse umkreist wird, oder aber um ein Duo, das aus einem Planeten, der größer als der Jupiter ist, und seinem Mond (das Bild zeigt eine künstlerische Illustration) besteht.

Sollte sich Letzteres bewahrheiten, dann hätten die Forscher erstmals einen Exomond entdeckt. Vermutlich umkreist dieser einen frei durchs All rasenden Planeten, der möglicherweise aus einem jungen Sonnensystem hinausgeschleudert wurde, dabei aber seinen Trabanten behalten hat oder sich später einen neuen Mond eingefangen hat.

Forscher hoffen auf "ähnliche Kandidaten"
Leider gibt es derzeit noch keine Möglichkeit herauszufinden, welches der beschriebenen Szenarien im Falle von MOA-2011-BLG-262 tatsächlich zutrifft. "Wir werden keine zweite Möglichkeit haben, diesen Exomond-Kandidaten nochmals zu untersuchen", wird der Hauptautor der Studie, David Bennett von der University of Notre Dame in Indiana, auf der JPL-Website zitiert. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass man schon bald "weitere ähnliche Kandidaten" finden werde.

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