Im indischen Ozean

Forscher entdecken in Tiefsee neue Erzvorkommen

Wissenschaft
26.12.2014 08:00
Deutsche Wissenschaftler haben an sieben Stellen im Indischen Ozean sogenannte "Schwarze Raucher" (Bild) entdeckt: heiße Quellen am Meeresgrund, in deren Wasser vor allem Sulfide und andere Salze von Eisen, Mangan, Kupfer und Zink gelöst sind. Wegen steigender Nachfrage nach diesen Rohstoffen werden sie immer öfter in der Tiefsee gesucht.

Aus diesen mehrere Meter hohen Schloten, die vom Meeresboden emporwachsen, strömt bis zu 400 Grad heißes Wasser, das im Untergrund von Magma erhitzt wurde. Darin gelöst sind Mineralien und andere Substanzen, weshalb das Wasser schwarz erscheint. Beim Kontakt mit dem umgebenden Ozean - er hat Temperaturen nahe des Gefrierpunktes - fallen Mineralien aus und lassen die Schlote wachsen.

Vorkommen in über 3.000 Meter Tiefe entdeckt
Entdeckt haben Forscher der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Gebiete, an denen erzbildende Lösungen am Meeresgrund austreten, mithilfe eines eigens entwickelten Sensorschlittens. Sie treten in einer Tiefe von 3.400 bis 3.700 Meter aus den "Schwarzen Rauchern" aus und enthalten neben hohen Anteilen an Buntmetallen (Blei, Kupfer, Zink) auch Edelmetalle (Gold, Silber) sowie verschiedene Spurenelemente (u.a. Antimon, Wismut, Gallium, Kobalt, Nickel, Selen und Tellur). Ein Großteil dieser Elemente wird für hochtechnologische Anwendungen im Bereich erneuerbarer Energien (etwa Windkraftanlagen, Photovoltaik) sowie für die Herstellung von Computern, Smartphones oder Fernsehgeräten benötigt.

Sensoren "erschnüffelten" metallische Rohstoffe
"Bei unserer Suche nach marinen metallischen Rohstoffen setzen wir einen etwa zwei Meter langen Schlitten aus Stahlrohr ein, der mit hochempfindlichen chemo-physikalischen Sensoren ausgestattet ist. Diese Detektoren können bereits in der Wassersäule heiße metallreiche Lösungen quasi erschnüffeln", erklärt BGR-Forscher Ulrich Schwarz-Schampera. Die Erzvorkommen in den sieben Arealen seien bis dato unbekannt gewesen, so die Forscher, die die "Schwarzen Raucher" bei einer Expedition mit dem niederländischen Forschungsschiff "PELAGIA" entdeckt haben.

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