1.650 Tonnen schwer

Forscher entdecken größten Steinblock der Antike

Wissenschaft
22.11.2014 13:19
Im Ost-Libanon haben Achäologen den bis dato größten antiken Steinblock entdeckt. Der in einem Steinbruch der Stadt Baalbek gefundene Monolith ist 19,6 Meter lang, sechs Meter breit und dürfte mindestens 5,5 Meter hoch sein. Sein Gewicht wird auf rund 1.650 Tonnen geschätzt. Nun wollen die Forscher erkunden, warum der gewaltige Block dort verblieb und wie er überhaupt hatte transportiert werden können.

Gefunden wurde der Monolith im Zuge von Grabungen, die die Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts gemeinsam mit libanesischen Wissenschaftlern im heurigen Sommer im Steinbruch von Baalbek durchgeführt hat.

Dort liegt auch der seit Langem bekannte megalithische Hadschar al-Hibla (der "Stein der schwangeren Frau", im Bild links), der rund 20 Meter lang ist und einen Querschnitt von vier mal vier Metern aufweist. Er gilt als einer weltgrößten Monolithen und blieb - wie man mittlerweile weiß - im Steinbruch liegen, weil sich seine Steinqualität in einer Ecke als minderwertig erwiesen hatte und ein natürlicher Riss den Block beim Transport vermutlich hätte brechen lassen.

Monolith ist 1.650 Tonnen schwer
Mit einem errechneten Gewicht von knapp 1.000 Tonnen ist der Hadschar al-Hibla im Vergleich zum neu entdeckten Monolithen, der etwa 1.650 Tonnen auf die Waage bringt und direkt unterhalb liegt, aber quasi ein Leichtgewicht. Um seine genaue Höhe zu ermitteln, müsse die archäologische Sondage in einer nächsten Ausgrabungskampagne erweitert werden, berichten die Forscher.

Weil eine Schmalseite des Blocks aus Kalkstein bereits sehr gut geglättet ist und die Vorgaben für die Glättung einer Langseite erhalten sind, nehmen die Forscher an, dass geplant war, den Block in diesen Gesamtmaßen auszuliefern und zu transportieren. Es handelt sich damit um den bislang größten bekannten Steinblock aus der Antike.

Stadt ist seit 1984 Weltkulturerbe
Baalbek, das während der Römerzeit den Namen Heliopolis (nicht zu verwechseln mit Heliopolis in Ägypten) trug, ist seit dem achten Jahrtausend vor Christus besiedelt und berühmt für seine imposanten Tempelanlagen. Dazu gehören die Überreste eines Jupiterheiligtums, dessen sechs noch heute stehenden Säulen das Wahrzeichen der 80.000-Einwohner-Stadt sind. Seit 1984 gehören der Tempelkomplex und die Altstadt von Baalbek zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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