Dank "Kepler"

Forscher entdecken bisher erdähnlichste Planeten

Wissenschaft
06.01.2015 19:15

US-Astronomen haben nach eigenen Angaben die bisher erdähnlichsten Planeten bei anderen Sternen entdeckt. Die beiden Himmelskörper kreisen mit großer Wahrscheinlichkeit in der sogenannten bewohnbaren Zone um ihre Heimatsterne und sind nur wenig größer als unsere Erde, wie Forscher des Harvard-Smithsonian-Zentrums für Astrophysik (CfA) am Dienstag berichteten.

Ob einer der Planeten bewohnbar wäre, wissen die Forscher allerdings noch nicht. Die Astronomen hatten in den Beobachtungsdaten des US-Weltraumteleskops "Kepler" insgesamt acht ferne Planeten aufgespürt, die sich alle sehr wahrscheinlich in der jeweiligen habitablen Zone ihres Heimatsterns befinden - also dort, wo es weder zu heiß noch zu kalt ist für flüssiges Wasser. "Die meisten dieser Planeten haben eine gute Chance, Gesteinsplaneten zu sein wie die Erde", erläuterte der Hauptautor der Studie, Guillermo Torres vom CfA.

Zwei Exoplaneten besonders erdähnlich
In der statistischen Analyse der Forscher stellten sich zwei dieser Exoplaneten als besonders erdähnlich heraus: Der Himmelskörper mit der Katalognummer Kepler-438b ist nur zwölf Prozent größer als der blaue Planet und mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein Gesteinsplanet. Er umkreist einen sogenannten Roten Zwerg, der kleiner und kühler ist als unsere Sonne. Allerdings umrundet Kepler-438b seinen Stern in so geringer Entfernung, dass er etwa 40 Prozent mehr Licht erhält als die Erde von der Sonne. Dennoch liegt der kleine Exoplanet mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der bewohnbaren Zone seines Heimatsterns.

Der Planet Kepler-442b umkreist ebenfalls einen Roten Zwerg und liegt sogar mit 97 Prozent Wahrscheinlichkeit in dessen bewohnbarer Zone. Kepler-442b bekommt nur etwa zwei Drittel soviel Licht wie die Erde von der Sonne und ist etwa ein Drittel größer als unser Heimatplanet. "Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob irgendeiner der Planeten in unserer Stichprobe wirklich bewohnbar ist", unterstrich Koautor David Kipping vom CfA. "Wir können nur sagen, dass sie vielversprechende Kandidaten sind."

Die beiden zuvor erdähnlichsten Exoplaneten sind nach Angaben der Forscher zehn beziehungsweise 40 Prozent größer als die Erde, bekommen jedoch nur 32 beziehungsweise 41 Prozent so viel Licht. Insgesamt haben Astronomen bis dato schon rund 1.900 Exoplaneten - darunter viele unbewohnbare Gasriesen - sowie über 2.000 Planetenkandidaten registriert.

"Kepler" fand bereits 3500 Planetenkandidaten
Das nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Weltraumobservatorium "Kepler" war im März 2009 auf die Suche nach einer "zweiten Erde" gestartet. Mithilfe einer 95-Megapixel-Kamera hat es mehr als 150.000 Sterne im Sternbild Schwan beobachtet und solcherart 3500 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt, von denen aber ein Großteil noch bestätigt werden muss.

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