Mittels MRT-Scans

Forscher entdecken “Weihnachts-Netzwerk” im Gehirn

Wissenschaft
25.12.2015 08:02

Dänische Forscher haben laut eigenen Angaben Areale im Gehirn entdeckt, die für die typische Weihnachtsstimmung verantwortlich zeichnen. Mithilfe Hirn-Scans konnten sie bei manchen Menschen ein Netzwerk von fünf Arealen in der Rinde des Denkorgans ausmachen, das offenbar für die typische Festtagsstimmung verantwortlich zeichnet.

Die im Englischen als "Christmas Spirit" bezeichnete Vorfreude auf das Fest der Feste "ist seit Jahrhunderten verbreitet", sagt Anders Hougaard von der Universität Kopenhagen, der dem Phänomen mithilfe der funktionellen Magnetresonanz-Tomografie (fMRT) auf den Grund gegangen ist und nun die Ergebnisse der Untersuchung im Fachblatt "British Medical Journal" veröffentlicht hat.

Hougaard und sein Team untersuchten insgesamt 20 Probanden, von denen eine Hälfte gerne Weihnachten feiern, während die restlichen zehn Teilnehmer der Studie sich als Weihnachtsmuffeln bezeichneten, die mit dem Fest nicht viel anfangen könne. Alle Testpersonen bekamen während eines fMRT-Gehirnscans abwechselnd sechs Bilder mit weihnachtlichen Motiven (etwa Weihnachtsbeleuchtung oder -bäckereien, Tannenbäume, etc.) sowie sechs neutrale Fotos mit alltäglichen Szenen gezeigt.

Fünf Hirnareale dafür verantwortlich
Die Auswertung der Scans zeige bei jenen Personen, die alljährlich in Weihnachtstimmung kommen, ein deutlich anderes Aktivitätsmuster im Gehirn als das der Weihnachtsmuffel, berichten die Wissenschaftler. Bei ersteren leuchten fünf Bereiche des Cortex (der Hirnrinde, Anm.) dann besonders stark auf, wenn sie weihnachtliche Motive betrachteten. "Wir haben ein funktionelles Weihnachts-Netzwerk im Gehirn entdeckt, dass sich aus mehreren Gebieten der Hirnrinde zusammensetzt", sagt Hougaard. Bei den Weihnachtsmuffeln fehle dieses Muster, so der Neurologe.

Zu dem Netzwerk gehören laut Angaben der dänischen Forscher unter anderem der rechte Scheitellappen, die sogenannten prämotorischen Zentren der linken Hirnhälfte und der primäre somatosensorische Cortex. Bereiche also, die mit der Neigung zu Spritiualität, mit somatischen Sinnen bzw. der Fähigkeit, Gefühle und Verhalten anderer zu interpretieren und zu teilen, in Verbindung gebracht werden. Sie schränken aber ein, dass etwas so komplexes wie der "Christmas Spirit" nicht nur auf die Kartierung der Hirnaktivität heruntergebrochen werden könne.

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