Noch in Entwicklung

Forscher arbeiten an Pille, die den Sport ersetzt

Wissenschaft
03.10.2015 07:34
Sport ist gut für den Stoffwechsel, den Blutkreislauf und die Organe. Er macht schlank, wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus und hat eine Menge weiterer Vorteile. Kurz: Sport ist sehr gesund und für ein besseres Leben unerlässlich. Leider fehlt vielen Menschen die nötige Zeit fürs Training und sehr oft ist es auch der innere Schweinehund, der uns von den nötigen Bewegungseinheiten abhält. Forscher arbeiten deshalb intensiv an einem Medikament, das den Sport ersetzen könnte. Derzeit ist diese Wunderpille aber noch Zukunftsmusik.

Der moderne Mensch neigt zum bequemen Lebensstil und ist körperlich nicht ausreichend aktiv. Dieses Verhalten führt erwiesenermaßen zu gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht, Diabetes, Herzschwäche und zahlreichen anderen Krankheiten.

Für alle, die Sport nicht ausüben können oder wollen, arbeiten Ismail Laher an der University of British Columbia im kanadischen Vancouver und Shunchang Li an der Universität von Peking an der Entwicklung eines Medikaments, das die Vorzüge der aktiven Sportausübung ersetzen könnte. Die Forschungen laufen schon seit rund einem Jahrzehnt und wurden nun in einer aktuellen Studie auf der Website von "Trends in Pharmacological Sciences" zusammengefasst. Eine Lösung ist durch neue Erkenntnisse in der Molekularbiologie zwar näher gerückt, Faule müssen sich aber wohl noch etliche Jahre gedulden, denn eine entsprechende Pille werde laut Professor Laher "nicht in der näheren Zukunft" auf den Markt kommen. Derzeit sei man in der Entwicklung noch in der Phase der Tierversuche.

Derzeit noch eingeschränkter Wirkungsbereich
Laher hält den Ball auch flach, was den Wirkungsbereich der "Exercise Pill" betrifft. Man habe sich in der Forschung auf drei Kategorien von Wirkstoffen fokussiert: pharmazeutische Substanzen, Hormone und pflanzliche Stoffe. Entsprechende Präparate zeigten in den bisherigen Versuchen aber hauptsächlich Effekte auf Kraft, Leistung und Ausdauer. Weitere Vorteile, die durch die Ausübung von Sport entstehen, etwa auf Organe, Knochen, Stoffwechsel, Kreislauf, Denkleistung, Psyche usw., konnten bislang nicht festgestellt werden.

Auch wenn es bis zum ganz großen Durchbruch noch dauern kann, ist Professor Laher zuversichtlich: "Wir haben erkannt, dass wir in Zukunft ein derartiges Medikament brauchen, und werden dieses Ziel auch verfolgen. Wir verstehen inzwischen viel besser, welche chemischen Prozesse Sport im menschlichen Körper auslöst."

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