"Sensationsfund"

Falterart aus England auch in Vorarlberg entdeckt

Der Heckfords Zwergminierfalter

(Bild: © inatura/Ales Lastuvka)

Österreichs Schmetterlingsfauna ist um eine Art reicher: In Vorarlberg hat der Amateurforscher Tony Mayr den Heckfords Zwergminierfalter entdeckt, eine winzige Schmetterlingsart, die zuvor nur in Südengland bekannt war. Der winzige Schmetterling mit einer Flügelspannweite von lediglich fünf Millimetern wurde erst im Jahr 2010 beschrieben.

Gefunden hat Mayr den Falter in der Üblen Schlucht bei Rankweil (Bezirk Feldkirch), wie das Naturkundemuseum "inatura" am Mittwoch mitteilte. Georg Friebe von "inatura" sprach von einer "ausgemachten Sensation". Heckfords Zwergminierfalter war erst 2010 in Devon in Südengland beschrieben worden und galt als Endemit (also als Art, die nur in einer bestimmten, räumlich klar abgegrenzten Umgebung vorkommt).

Beim Vorarlberger Exemplar wurde jedoch genetisch nachgewiesen, dass es sich um den Zwergminierfalter aus England handelt. Deshalb gehe man davon aus, dass der Falter viel weiter verbreitet sei und möglicherweise auch in Frankreich oder der Schweiz vorkomme, so Friebe.

Raupen des Falters leben auf Eichen
In Österreich gibt es 138 Arten aus der Familie der Zwergminierfalter. Alle Arten sind winzig. Charakteristische Merkmale der Zwergminierfalter sind Augendeckel und ein mit haarförmigen Schuppen bedeckter Kopf. Die Raupen der meisten Arten leben im Blattinneren, wo sie typische Spuren wie Gänge oder platzartige Flecken erzeugen. Die Raupen sind meist auf eine oder wenige Pflanzen spezialisiert, im Falle von Heckfords Zwergminierfalter sind es zwei Eichenarten.