Ältester Fall

Erstmals Lepra in 2.000 Jahre alter Gruft nachgewiesen

Wissenschaft
16.12.2009 13:44
In einer Gruft aus Jesu Zeiten haben Forscher in Jerusalem Anzeichen für Lepra bei einem männlichen Leichnam gefunden. Der Mann habe zudem an Tuberkulose gelitten, berichtete das Forscherteam unter Leitung von Carney Matheson von der Universität Lakehead in Kanada im Online-Fachmagazin "PLoS ONE". Es handle sich dabei um den ältesten bekannten Fall von Lepra, der mit Labormethoden nachgewiesen wurde.

In dem Grab wurden auch Reste eines Leichentuchs entdeckt. Die in Stein gehauene Gruft mit mehreren Kammern liegt im Hinnom-Tal auf einem Friedhof, der bereits in der Bibel (Matthäus 27:3 - 8) als "Blutacker" beschrieben wurde.

Bei anderen Verstorbenen in der Gruft seien ebenfalls Anzeichen von Tuberkulose gefunden worden, berichteten die Forscher. Man habe DNA-Proben entnommen, um die Verwandtschaftsverhältnisse zu klären. Es sei das erste Mal, dass ein Grab aus dem ersten Jahrhundert der modernen Zeitrechnung mit molekularen Mitteln untersucht wurde.

"Der Fund von Tuberkulose und Lepra bei den Menschen, die im 'Leichentuch-Grab' begraben liegen, ist wichtig für das Verständnis der geografischen und zeitlichen Verbreitung von Tuberkulose und Lepra im Altertum", erklärte Matheson. Die molekulare Archäologie könne künftig viel zur Erforschung von Krankheiten im Altertum beitragen.

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