Mittels "Kepler"

Erdgroßen Planeten in bewohnbarer Zone entdeckt

Wissenschaft
17.04.2014 22:08
Mithilfe des Weltraumteleskops "Kepler" haben Forscher erstmals einen erdgroßen Planeten in der bewohnbaren Zone nahe eines anderen Sterns entdeckt. Wasser könnte auf der fernen Welt flüssig sein, berichten Astronomen um Elisa Quintana vom SETI-Institut in Mountain View (Kalifornien) im Fachjournal "Science".

Der erdgroße Planet (das Bild zeigt eine künstlerische Illustration) mit der Katalognummer Kepler-186f gehört zu einem rund 490 Lichtjahre entfernten Sonnensystem und ist der äußerste von fünf Planeten (kleine Punkte), die das NASA-Teleskop "Kepler" dort erspäht hat. Hinweise auf Wasser, das als Grundvoraussetzung für Leben gilt, oder gar Leben haben die Forscher bei dem fernen Planeten aber nicht entdeckt.

Nur wenig größer als unsere Erde
Den Daten zufolge hat der Planet Kepler-186f einen nur etwa zehn Prozent größeren Durchmesser als die Erde. "Dies ist der erste eindeutig erdgroße Planet, der in der bewohnbaren Zone eines anderen Sterns gefunden wurde", betonte Quintana in einer Mitteilung ihres Instituts. Als bewohnbare Zone gilt derjenige Bereich um einen Stern, in dem es weder zu kalt noch zu heiß für flüssiges Wasser ist.

Dem SETI-Institut (die Abkürzung SETI steht für "Search for Extraterrestrial Intelligence", was übersetzt "Suche nach außerirdischer Intelligenz" bedeutet) zufolge kreisen von den bis dato rund 1.800 entdeckten sogenannten extrasolaren Planeten etwa 20 innerhalb der bewohnbaren Zone ihres Heimatsterns. Diese seien aber alle deutlich größer als unsere Erde, sodass sich nicht klar entscheiden lasse, ob es sich um Gesteinsplaneten wie Erde, Mars und Venus handle oder um Gasplaneten wie Neptun und Uranus.

Kepler-186f ist vermutlich Gesteinsplanet
Modelle der Planetenentstehung würden zeigen, dass Planeten mit einem Durchmesser von weniger als dem 1,5-Fachen der Erde wahrscheinlich keine dichte Gashülle aus Wasserstoff und Helium ausbilden würden wie die Gasriesen in unserem System, erläuterte "Kepler"-Wissenschaftler Thomas Barclay von der NASA. "Dementsprechend ist Kepler-186f wahrscheinlich ein Gesteinsplanet und ähnelt in dieser Hinsicht Venus, Erde und Mars."

Die Forscher haben Kepler-186f seit 2012 sogar in einem breiten Wellenlängenbereich auf Radiosignale einer möglichen Zivilisation untersucht - jedoch ohne Ergebnis. Diese Untersuchungen würden zwar wiederholt, allerdings müsste ein detektierbarer Sender auf dem fernen Planeten mindestens zehnmal stärker senden als die stärksten Rundfunksender der Erde, erläuterte das SETI-Institut.

"Kepler" sucht seit 2009 Exoplaneten
Der Planetenjäger "Kepler" war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden. Er hat nach extrasolaren Planeten (Exoplaneten) gesucht, die von der Erde aus gesehen zufällig genau vor ihrem Heimatstern vorbeiziehen und diesen damit regelmäßig leicht abdunkeln. Mithilfe dieser winzigen, charakteristischen Helligkeitsschwankungen hat das Weltraumobservatorium rund 3.800 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen knapp 1.000 bestätigt worden sind.

Seit ein Teil der Satellitensteuerung im vergangenen Jahr versagte, ist das Beobachtungsprogramm gestoppt. Die NASA arbeitet an einer alternativen Methode zur Stabilisierung des Teleskops.

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