Fund in Bayern

Elftes Fossil eines Archaeopteryx aufgetaucht

Wissenschaft
19.10.2011 16:01
Der Archaeopteryx gilt als Beweis der Evolutionslehre von Charles Darwin und als mögliches Bindeglied zwischen Sauriern und Vögeln. Jetzt ist in Deutschland ein elftes Exemplar (Bild) aufgetaucht, seine Herkunft ist nicht ganz klar. Das neue Exemplar sei äußerst gut erhalten, sagte der Konservator an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Oliver Rauhut, am Mittwoch in München.

Nur ein Flügel und der Schädel des Tieres, das etwa die Größe eines Huhnes hatte, fehlen weitgehend, dafür sei das Federkleid sehr gut zu sehen, so Rauhut. Laut seinen Angaben kommt der neue Archaeopteryx aus dem bayrischen Altmühltal und wurde vermutlich von einem Steinbruchbesitzer entdeckt, der das Fossil des Urvogels über einen Vermittler an die Wissenschaftler weitergeben hat. "Er hat uns angerufen und gesagt, er hätte etwas - aber wir sollten nicht nachfragen, von wem es kommt", sagte Rauhut.

Gut erhaltene Federabdrücke
Der Besitzer habe das Fossil dann überbringen lassen - "mit der Bitte, dass wir für eine Eintragung als nationales Kulturgut sorgen, sodass das Stück der Wissenschaft erhalten bleibt". Dank der gut erhaltenen Federn könnten Forscher bisher unbekannte Details über Archaeopteryx erfahren.

Die Federn seien auch für die Frage der Flugfähigkeit wichtig. Denn unklar ist, wie gut der Archaeopteryx fliegen konnte. Wahrscheinlich konnte er nur flatternd hüpfen und im Gleitflug kleinere Strecken zurücklegen. Erstmals wird der neue Archaeopteryx auf den Mineralientagen in München vom 28. bis zum 30. Oktober der Öffentlichkeit präsentiert.

Unklare Verwandtschaft
In den vergangenen Jahren waren Zweifel aufgekommen an der Verwandtschaftsbeziehung des Archaeopteryx zu den heutigen Vögeln. Etwa war dem Frankfurter Paläoornithologen Gerald Mayr 2005 aufgefallen, dass dem angeblichen Urvogel ein nach hinten abgewinkelter Zeh fehlt, mit dem Vögel Äste umgreifen.

Auch chinesische Forscher zweifeln nach Funden eines hühnergroßen gefiederten Sauriers an der Urvogelthese. Die Frage ist derzeit in der Fachwelt umstritten. "Das müsste nun neu bewertet werden", sagte Rauhut, der hofft, dass der elfte Archaeopteryx auch dafür neue Erkenntnisse liefern kann.

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