"Sentinel-3A"

ESA schickt dritten Umwelt-Wächter ins Weltall

Wissenschaft
14.02.2016 08:01

Mit dem Satelliten "Sentinel-3A" soll - wenn alles klappt - am 16. Februar der bereits dritte Umwelt-Wächter des europäischen Erdbeobachtungsprogramms "Copernicus" ins All starten. Er wird mit einer Reihe von Instrumenten systematisch Ozeane, Land- und Eisflächen vermessen und damit wertvolle Daten für die Umwelt- und Klimaforschung bereitstellen. An Bord ist auch Technik aus Österreich.

Bis 2021 sollen insgesamt zehn "Sentinel"-Satelliten (englisch für Wächter) um die Erde kreisen. 2014 wurde mit "Sentinel-1A" der erste davon gestartet, im Vorjahr folgte "Sentinel-2A". Das Programm "Copernicus" ist eine Initiative der EU, der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der Europäischen Organisation für meteorologische Satelliten (EUMETSAT). Damit soll nach den Missionen ERS-1, ERS-2 und ENVISAT die kontinuierliche Umweltbeobachtung fortgesetzt werden.

Klimaveränderungen im Visier
Die "Sentinel"-Flotte überwacht Land- und Meeresoberflächen, beobachtet Klimaveränderungen und Veränderungen in der Flächennutzung. Die öffentlich zugänglichen Daten der Satelliten stehen aber nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für wirtschaftliche Anwendungen in der Land- und Forstwirtschaft, Raum-und Städteplanung oder für das Katastrophen-Management zur Verfügung.

Die zwei baugleichen "Sentinel-3"-Satelliten ("Sentinel-3B" soll 2017 starten) werden Temperatur, Farbe und Höhe der Meeresoberflächen sowie die Dicke von Meereis messen und damit u.a. Veränderungen des Meeresspiegels, Meeresverschmutzung und biologische Produktivität überwachen. So können etwa für die Seefahrt der Zustand der Meeresoberfläche genau vorhergesagt werden. Aus der Beobachtung der Landfläche sollen Aussagen über die Landnutzung, den Zustand der Vegetation oder die Pegelstände von Flüssen und Seen getroffen und etwa Flächenbrände überwacht werden können.

Unter französischer Leitung gebaut
Der Satellit soll mit einer "Rockot"-Rakete vom russischen Weltraumbahnhof Plessezk aus starten. Er wurde von einem Konsortium aus rund 100 Unternehmen unter der Federführung von Thales Alenia Space aus Frankreich entworfen und gebaut.

Von RUAG Space Österreich, der größten heimischen Firma im Bereich Weltraumtechnik, stammen - wie schon für "Sentinel-2A" - die GPS-Navigationsempfänger zur genauen Positionierung des Satelliten im All, die Schnittstellenelektronik für den Zentralcomputer und das gesamte Thermalsystem für einen geregelten Temperaturhaushalt der Sonde. Das Unternehmen liefert zudem das Hochfrequenz-Testsystem des Höhenmessradars, Siemens Österreich die Softwaretestgeräte.

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