"Werden sie finden"

ESA: “‘Philae’ landete wie eine Katze” – aber wo?

Wissenschaft
13.11.2014 15:35
Wie geht es dem Mini-Labor "Philae", das mit seiner Landung auf dem Kometen "Tschuri" am Mittwoch Geschichte geschrieben hat? Diese Frage bewegt derzeit nicht nur Weltraumbegeisterte in aller Welt, sondern vor allem die beteiligten Wissenschaftler der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Diese zeigten sich am Donnerstag entzückt über die geglückte Landung ("Wie eine Katze"), räumten aber ein, nicht zu wissen, wo "Philae" genau ist.

"Wir verstehen jetzt besser, wie wir hingekommen sind, wir wissen nur nicht wo", fasste der österreichische Projektleiter Stephan Ulamec den Stand der Dinge mit einem Lächeln auf den Lippen zusammen. Der Lander sendet über die Sonde "Rosetta" weiterhin verlässlich Signale zur Erde, eine genaue Lokalisierung ist jedoch auch 24 Stunden nach dem Triumph auf "Tschuri" nicht möglich.

Grundsätzlich sei die erste Landung perfekt gewesen, so die ESA. "Couldn't have had better luck, the spot is flat as hell" ("Wir hätten nicht mehr Glück haben können, der Landeplatz ist flach wie die Hölle"), sagte einer der Forscher im deutschen Darmstadt. Das Problem: "Philae" prallte gleich zweimal von der Oberfläche zurück und wurde an eine andere Stelle geschleudert. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt spekulierte, dass die Landeeinheit nun auf dem im Vorfeld der Mission ausgewählten "Landeplatz B" stehen könnte.

ESA verspricht: "Wir finden den Lander"
Wie lange es dauert, den Lander zu finden, konnten die Wissenschaftler bei ihrer mit Spannung erwarteten Präsentation am Donnerstagnachmittag nicht sagen. Das könnte innerhalb der nächsten 24 Stunden geschehen, aber auch länger dauern, sagte der Moderator. Neue Bilder sollen genauere Aufschlüsse über den Aufenthaltsort von "Philae" geben, so die ESA. Die verantwortliche wissenschaftliche Abteilung wartet "sehnsüchtig" darauf, sagte ihr Sprecher, der gleichzeitig versprach: "We'll find the lander." ("Wir werden den Lander finden.")

Die bisher erhaltenen Bilder lassen laut ESA darauf schließen, dass "Philae" "auf einem stark geneigten Abhang" steht, sagte Philippe Gaudon vom französischen Raumfahrtzentrum CNES. "Sie scheint von Felsen umgeben" und dadurch "ziemlich blockiert" zu sein. Der Roboter habe jedoch vermutlich einen sicheren Stand auf dem Kometen - zumindest zwei der drei Beine würden auf dem Boden stehen, so die ESA. "Die Befestigung ist nicht ideal, aber der Lander ist stabil", sagte Paolo Ferri, der Chef des ESA-Flugbetriebs.

Erster Sprung dauerte zwei Stunden
Spektakuläre Details nannte die Raumfahrtbehörde zu den beiden Sprüngen, die "Philae" ungeplanterweise an der Kometenoberfläche machte: Der erste davon habe nicht weniger als zwei Stunden gedauert, erklärte Projektleiter Ulamec, der zweite rund sieben Minuten.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele