Während das letzte Jahrzehnt zwar das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 gewesen sei, sei der Anstieg der Temperatur zwischen 2000 und 2009 niedriger ausgefallen als vielfach erwartet, heißt es in der Untersuchung, in die neue Temperaturdaten und Messungen zur Wirkung der Sonnenstrahlung auf die Atmosphäre einflossen. Die Klimapolitik könne deshalb bei Prognosen für die weitere Entwicklung grundsätzlich von einem "niedrigeren Wertbereich" ausgehen, schreiben die Forscher.
Tatsächlich stabilisierte sich die Erwärmung, obwohl die Menge der Treibhausgase in die Atmosphäre zunimmt. Die Wissenschaftler erklären das Phänomen teils mit der Aufnahme von Wärme durch die Ozeane, einen Rückgang der Sonnenaktivität oder einen erhöhten Anteil von Vulkanstaub in der Atmosphäre, der Sonnenstrahlen reflektiert.
Schlimmste Prognosen ausgeschlossen
2007 hatte der Weltklimarat vor einem maximalen Temperaturanstieg um 6,4 Grad in diesem Jahrhundert gewarnt. Die Erwärmung der kommenden 50 bis 100 Jahre werde wahrscheinlich "im Bereich aktueller Klimamodelle liegen, aber nicht am oberen Ende ihrer Reichweite", erklärte Co-Autor Alexander Otto von der Universität Oxford.
Dass Daten nun die schlimmsten Prognosen ausschließen würden, sei eine gute Nachricht, betonte Studien-Co-Autor Reto Knutti von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Aber selbst wenn die Wirkung am unteren Ende der Prognosen liege, "bleibt die Erwärmung weiter deutlich über dem Zwei-Grad-Ziel, auf das sich Länder verständigt haben."
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