Das Team um Michele Tinazzi stellt seine Ergebnisse auf der 20. Jahrestagung der Europäischen Neurologischen Gesellschaft (ENS) in Berlin vor, wo von Samstag bis Mittwoch rund 3.000 Neurologen zusammenkommen.
Schmerz früher und unangenehmer empfunden
In ihrer Studie verglichen die Neurologen die Schmerzschwelle und auch die Schmerztoleranz von 25 Menschen mit noch unbehandelter Depression mit den Werten einer gesunden Kontrollgruppe. Als sie den Probanden leichte Stromimpulse an Händen und Füßen verabreichten, registrierten die Depressiven den Schmerz früher und empfanden ihn auch als unangenehmer als die Gesunden.
Depression und Schmerz gemeinsam bekämpfbar?
Sollte die Theorie zutreffen, dass die neurophysiologischen Regelkreise von Depression und Schmerz zusammenhängen, könnten Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer künftig möglicherweise beides gleichzeitig bekämpfen, folgern die Forscher. "Diese Hypothese muss aber erst durch weitere, detaillierte Studien überprüft werden", ergänzte Neurologe Zambito Masala.
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