"Naturheilmittel"

Dänen modeln Tabakpflanze zu Minendetektor um

Wissenschaft
23.07.2008 11:21
Eine dänische Biotechfirma hat Tabakpflanzen gentechnisch so verändert, dass sie verborgene Landminen im Boden aufspüren können. Stickstoffdioxid (NO2), das aus vergrabenen Minen in den Boden sickert, färbt die normalerweise grünen Tabakblätter rot. Nach ersten Feldversuchen in Serbien soll der pflanzliche Minendetektor nun auf einer Versuchsfarm in Südafrika getestet werden, wie die Zeitung "Business Day" (Johannesburg) am Dienstag berichtete.

Das Biotech-Unternehmen Aresa aus Kopenhagen hatte vor einigen Jahren bereits eine gentechnisch veränderte Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) vorgestellt, die sich ebenfalls in der Umgebung von Landminen rot verfärbt. Die Ackerschmalwand sei jedoch für die Entdeckung von Minen wegen ihrer zu geringen Größe ungeeignet, da sie aus der Entfernung nur schwer zu erkennen sei. Der hochwachsende Tabak dagegen gedeihe fast überall.

Kommerzielle Nutzung ausgeschlossen
Bei den Feldversuchen in Südafrika soll bei einer behördlichen Genehmigung die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen hohe Temperaturen und Dürre getestet werden. Vor der Blüte sollten die Pflanzen dann analysiert und zerstört werden. Der Detektor-Tabak solle ausschließlich für humanitäre Zwecke eingesetzt werden, eine kommerzielle Nutzung sei ausgeschlossen.

Minen-Entsorgung sehr schwierig
Weltweit gibt es mindestens 80 Länder, in denen nach kriegerischen Auseinandersetzungen Landminen im Erdreich eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Ihre Beseitigung ist überaus zeit- und kostenintensiv. Detektorpflanzen könnten in Minengebieten über eine Sprühtechnik ausgesät werden, erläuterten die Wissenschaftler. Auf diese Weise lasse sich etwa von einer sicheren Straße aus ein jeweils 50 Meter breiter Streifen bepflanzen und anschließend räumen.

Symbolbild

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele