Als dritte Nation

Chinesische Raumsonde auf dem Mond gelandet

Wissenschaft
14.12.2013 14:40
Erstmals ist eine chinesische Raumsonde auf dem Mond gelandet. "Chang'e 3" setzte am Samstag um 14.11 Uhr MEZ in der "Bucht der Regenbogen" auf dem Erdtrabanten auf, ohne viel Staub aufzuwirbeln, wie das Staatsfernsehen berichtete. Im Kontrollzentrum in Peking brach spontaner Jubel aus. Als erstes wurden die Solarsegel ausgeklappt, um das Landefahrzeug mit Strom zu versorgen.

Die Landung dauerte elf Minuten. Schon nach acht Minuten sendete "Chang'e 3" die ersten Fotos vom Mond. An Bord ist das Mondfahrzeug "Jadehase" (Yutu), das ausgesetzt werden soll. Dieses Manöver dürfte einen Tag dauern, wie die dpa aus informierten Kreisen erfuhr.

Das Mondfahrzeug soll etwa zehn Meter von der Raumsonde positioniert werden. Von dort soll der "Jadehase" als erstes ein Foto von dem Landefahrzeug machen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird im Kontrollzentrum in Peking erwartet, um bei der Veröffentlichung des Bildes dabei zu sein und um den Erfolg der kompletten Mondmission verkünden zu können.

Raumsonde nach Mondfee benannt
Die Raumsonde ist nach der chinesischen Mondfee "Chang'e" benannt, die der Legende nach mit einem weißen Hasen auf dem Mond hockt. In einer Onlineumfrage hatten drei Millionen Chinesen das Mondfahrzeug entsprechend auch "Jadehase" genannt. Der 140 Kilogramm schwere, sechsrädrige Rover soll drei Monate lang die Oberfläche des Erdtrabanten erkunden. Erst bei künftigen Mondflügen bis 2017 ist eine Rückkehr mit Gesteinsproben zur Erde geplant.

Die Mondlandung galt unter Experten als das bisher schwierigste unbemannte Vorhaben des ehrgeizigen chinesischen Raumfahrtprogramms. Mehr als 80 Prozent der benötigten Technologie wurde zum ersten Mal eingesetzt. "Chang'e 3" kann anders als frühere Mondfähren der USA und der Sowjetunion etwa 100 Meter über der Oberfläche schweben, um Hindernissen auszuweichen und den geeigneten Landeplatz auszusuchen, wie chinesische Experten schilderten.

"China im exklusiven Klub der Raumfahrernationen"
"China steigt mit seinen Aktivitäten in den sehr exklusiven Klub von Raumfahrernationen auf", sagte die Expertin Joan Johnson-Freese vom US-Naval-War-College in den USA. "Es ist nach den USA und Russland erst die dritte Nation, die ein bemanntes Raumfahrtprogramm verfolgt - und jetzt erst die dritte Nation, die eine Landung auf dem Mond versuchte." Zuletzt war 1976 die sowjetische Sonde "Luna 24" auf dem Mond gelandet.

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