Mats Larsson von der Universität Örebro hat für seine Studie die Iris von 428 Studenten untersucht und diese anschließend einem standardisierten Persönlichkeitstest unterzogen. Dabei habe sich gezeigt, dass kleine, linsenförmige Furchen, die sich von der Pupille radial nach außen ziehen, auf Wesenszüge wie Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Offenheit hindeuten, berichtet der Forscher.
Je dichter die Furchen in der Iris, desto stärker ausgeprägt seien diese Eigenschaften, so Larsson. Bei impulsiven und neurotischen Menschen beziehungsweise bei solchen mit großer Selbstdisziplin würden hingegen vermehrt sogenannte Kontraktionsringe (das sind zarte Bogenabschnitte oder Kreise um die Pupille herum) auftreten, fand der Wissenschaftler heraus.
Augen- und Hirnentwicklung korrespondieren
Ganz überraschend kommt diese Verknüpfung nicht, denn Augen- und Hirnentwicklung beim Embryo hängen eng zusammen. So beeinflusse etwa das Gen Pax6 sowohl die Entwicklung der Iris als auch jene des sogenannten vorderen cingulären Kortex, einer Hirnregion, die erheblichen Einfluss auf die Bildung der Persönlichkeit habe, so der Forscher.
Allzu viel sollte man sich von der Iris-Analyse aber nicht erwarten, schränkt Larsson ein: "Wir haben nur nach Gruppeneffekten Ausschau gehalten. Einzelne Nuancen einer Persönlichkeit abzulesen ist nicht möglich", betont der schwedische Forscher.
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