"New Horizons"-Fotos

Blauen Himmel und Wassereis auf Pluto entdeckt

Wissenschaft
09.10.2015 12:17
Auf Bildern, die die Raumsonde "New Horizons" jüngst zur Erde gefunkt hat, haben Astronomen eine überraschende Entdeckung gemacht: Die Bilder zeigen nämlich, dass der Himmel über dem Zwergplaneten Pluto blau ist und es auf seiner Oberfläche an einigen Stellen gefrorenes Wasser gibt.

"Wer hätte einen blauen Himmel im Kuipergürtels erwartet?", wird Alan Stern vom Southwest Research Institute (SwRI) in Boulder (Colorado) auf der Website der US-Weltraumbehörde NASA zitiert. "Ein blauer Himmel ist oft das Ergebnis der Sonnenlichtbrechung durch sehr kleine Partikel. Auf der Erde handelt es sich dabei um winzige Stickstoffpartikel. Auf Pluto scheinen es größere - aber immer noch relativ kleine - rußähnliche Partikel zu sein, die wir Tholine nennen", erläutert SwRI-Wissenschaftlerin Carly Howett. Die Forscher nehmen an, dass diese Tholine hoch oben in der Atmosphäre von Pluto entstehen. Diese Partikel sind zwar grau oder rot, sie streuen das Licht aber derart, dass die Nebel auf dem Zwergplaneten und dessen Himmel blau erscheinen.

Stellen mit Wassereis auf Pluto entdeckt
Mithilfe eines Instruments namens "Ralph" an Bord von "New Horizons" haben die Forscher zudem mehrere kleine Regionen entdeckt, in denen es Wassereis gibt (auf dem Bild blau markiert). Interessanterweise befinden sie sich an Stellen, die auf Farbaufnahmen von Pluto rot sind. Die Herausforderung sei nun, herauszufinden, warum das Eis genau dort auftauche und nicht an anderen Stellen, erklärt der Forscher Jason Cook auf der NASA-Website. Das sei eines von vielen Rätseln, die die an der "New Horizons"-Mission beteiligten Forscher noch lösen wollen.

Mitte Juli am Zwergplaneten vorbeigeflogen
Die NASA-Sonde "New Horizons" war am 14. Juli nach rund neuneinhalb Jahren und einer Reise von fünf Milliarden Kilometern als erster irdischer Flugkörper am Pluto vorbeigeflogen und hatte ihn mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten untersucht. Die beim Vorbeiflug aufgenommenen Fotos und Daten treffen seit Wochen nach und nach bei der Bodenstation ein. Wegen der großen Entfernung der Sonde von der Erde rechnen die Forscher damit, dass erst nach rund 16 Monaten alle gesammelten Daten und Bilder übertragen sein werden.

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