Gefahr für Ökosystem

Australien: Jeder 2. Seevogel hat Plastik im Magen

Wissenschaft
15.09.2014 13:47
Vor Australiens Küsten schwimmende Abfälle wachsen sich zu einer immer größeren Bedrohung für das Ökosystem aus. Bei einer Untersuchung wurden im Körper von fast jedem zweiten Seevogel verschluckte Plastikteile gefunden, wie die Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) am Montag mitteilte.

Die australische Forschungsorganisation warnte davor, dass bei weiterhin steigender Kunststoffproduktion bis zum Jahr 2050 sogar 95 Prozent der in der Region lebenden Tiere ihren Magen mit Plastikmüll verderben und daran zugrunde gehen könnten.

Ein CSIRO-Team um Denise Hardesty (kleines Bild) hatte die Tausende Kilometer langen Küsten des Landes in Intervallen von jeweils etwa hundert Kilometern stichprobenartig untersucht. Dabei stellten sie fest, dass drei Viertel des Treibmülls im Meer aus schwer abbaubarem Plastik besteht. Der meiste Abfall stammt demnach nicht aus dem offenen Meer, sondern vom Festland und insbesondere aus den Städten, so Hardesty.

Schwimmende Müllhalde wird immer größer
Ob Altglas oder Plastikflaschen, Konserven, Plastiksackerl, Gummistückchen oder Metallteile: Die schwimmende Müllhalde wird offenkundig immer größer. Das mache sie zur Gefahr für Korallenriffe und schade der Tierwelt, warnten die Forscher. Manche Schildkrötenarten etwa würden weiche, transparente Plastikteilchen versehentlich fressen, weil sie sie für Quallen hielten. Auch der Tourismus könnte laut der Wissenschaftler unter den Müllbergen leiden, diese könnten zudem zum Hindernis für kleinere Schiffe und Boote werden.

Auch Wale und Delfine sind gefährdet
Laut CSIRO, das die weltweit größte Datensammlung zu maritimen Müll pflegt, ist die Verschmutzung der australischen Küstengebiete am schlimmsten in der Tasmanischen See zwischen dem riesigen Kontinent und Neuseeland. Weltweit sei davon auszugehen, dass jede dritte Schildkröte Plastik im Magen habe. Auch Wale, Delfine, Seekühe, Fische, Krokodile und Krustentiere seien gefährdet.

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